Beidseitig geschnitzter querrechteckiger Gebäckmodel: Bärenmutter mit zwei Jungen und barock gekleideter Herr, später als Wandschmuck verwendet

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Querformatige Seite: Bär mit Halsband, an Kette geführt von einem Jungen mit Stock und in Kleidung des 17. Jhs. mit plissierter Rockhose, engem Wams, Stiefeln und einem spitzen Hut (Kalpak?).

Hochformatige Seite: Barock gekleideter Herr mit eng anliegender Manteljacke (Justaucorps) mit weiten Spitzenmanschetten, weiter knielanger Hose, Stiefeln, Degen und gelockter Allongeperücke.

Zweimal dasselbe Brandzeichen: «CF» und Schuh in Herzform.

Pressform für Marzipandekor auf Torten und Lebkuchen oder für Anisbrot.
Brandzeichen verweisen auf den Eigentümer der Gebäckform. Denn der Model wurde beim Feinbäcker deponiert, der damit für den Eigentümer Konfekt modellierte. Um die Formen den Auftraggebern zuweisen zu können, versah man sie mit Brand- bzw. Ritzzeichen, welche häufig die Initialen, manchmal auch das Familienwappen zeigen.
Gelegentlich gerieten die Model in Vergessenheit und verblieben über Jahrzehnte, sogar Jahrhunderte in einem Bäckereibetrieb. Womöglich geschah dies mit der vorliegenden Form, die aus der Bäckerei Kern in Berlingen stammt und 1925 dem Museum verkauft wurde.
17. Jh.
H. 16.8, B. 32.7, T. 3.6 cm
Lindenholz, geschnitzt
T 2406
Schlagwörter: Brauchtum, Hauswirtschaft, Kunsthandwerk, Gewerbe, Essen, Gerät, Tier