Broschüre mit Klosterneuburger Messtexten für die Weihnachtsmessen

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Aus der Sammlung mit devotionalen und religiösen Schriften im Pfarrhaus Mammern.

32-seitige Broschüre mit Gebeten, Liedern und Angaben zum Ablauf und zur Bedeutung der Messen anlässlich des Weihnachtsfests.
Vorderseite mit Überschrift: «Klosterneuburger Meßtexte Nr. M 6/7 Fest der Geburt unseres Herrn Jesus Christus». Die Angabe «M 6/7» bezeichnet die Stellung im Kirchenjahr, das mit «M 1 – Erster Adventssonntag» beginnt.

Alle Schritte der Feier sind angegeben und gliedern sich folgendermassen:
S. 2–4: «Staffelgebet (Psalm 42)».
In deutscher und lateinischer Sprache geschrieben.
Das Staffelgebet findet an den Altarstufen zu Beginn der Messfeier statt und wird vom Priester und den Messdienern leise gesprochen.
S. 4–5: «Erste Messe in der Nacht», «Stationskirche: Sancta Maria Major bei der Krippe».
S. 5: «I. Vormesse», «1. Gebetsgottesdienst»
S. 6: «2. Lesegottesdienst»
S. 7: «Evangelium (Luk. 2, 1–14)»
S. 8: «Credo»
S. 10: «II. Opfermesse», «1. Opferung», «Opfergebete zur Darbringung des Brotes», «Zur Vermischung von Wein und Wasser», «Zur Darbringung des Kelches»
S. 11: «Zur Selbstaufopferung», «Anrufung des Hl. Geistes», «Pr.: Orate fratres – Betet Brüder», «Sekreta – Stillgebet», «2. Wandlungsgebete (Kanon)», «Präfation von Weihnachten»
S. 12: «Vor der Wandlung», «1. Gebet für die Kirche»
S. 13: «2. Gedächtnis der Lebenden», «3. Gemeinschaft der Heiligen», «Opfergebet»
S. 14: «Wandlung des Brotes», «Wandlung des Weines», «Nach der Wandlung Gedächtnisgebet», «Opfergebete»
S. 15: «4. Gedächtnis der Toten», «5. Gebet für uns selbst», «6. Segnung der Opfergaben», «(Zur kleinen Erhebung)», «3. Opfermahl», «Vor der Kommunion»
S. 16: «Erlösungsbitte», «Friedensgebet»
S. 17: «Vorbereitungsgebete», «Kommunionsgesang (In Splendoribus)»
S. 18: «Kommunionsbitte (Da nobis)», «Schlussevangelium»
S. 19: «Zweite Messe beim Morgenrot», «I. Vormesse», «1. Gebetsgottesdienst», «Staffelgebet siehe S. 2f.»
S. 20: «Kurie und Gloria siehe S. 6», «Kirchengebet (Da nobis)», «2. Lesegottesdienst»
S. 21: «Evangelium (Luk. 2, 15–20)»
S. 22: «II. Opfermesse», «1. Opferung», «Opfergebete siehe S. 10f.», «Sekreta – Stillgebet», «2. Von der hl. Anastasia»
S. 23: «2. Wandlungsgebete und 3. Opfermahl», «Kommuniongesang», «Kommunionsbitte (Hujus nos)», «2. Von der Hl. Anastasia (Satiásti)», «Schlußevangelium siehe Seite 18»
S. 24: «Dritte Messe», «I. Vormesse», «1. Gebetsgottesdienst», «Staffelgebet siehe S. 2f.»
S. 25: «Kirchengebet», «2. Lesegottesdienst Lesung (Hebr. 1, 1–12)»
S. 26: «Evangelium (Joh. 1, 1–14)»
S. 27: «Credo siehe S. 8», «II.Opfermesse», «1. Opferung», «Opfergebete siehe S. 10f.», «Sekreta – Stillgebet»
S. 28: «2. Wandlungsgebete (Kanon) und 3. Opfermahl», «Kommuniongesang (Vidérunt)», «Kommunionbitte (Praésta quàsumus)», «Schlussevangelium von Erscheinung (Matth. 2, 1–12)»
S. 30: «Ankündigung des Geburtstages Christi (Martyrologium)»
S. 31: «Susani (Geistliches Wiegelied)»
Auf den nächsten zwei Seiten ein vierstrophiges Lied aus einem Kölner Gesangsbuch, das erstmals 1623 erwähnt wird.

S. 29: «mit kirchlicher Druckerlaubnis», «Volksliturgisches Apostolat (Pius Parsch) Klosterneuburg.» «Auslieferungsstelle: Carl Fr. Fleischer, Leipzig.», «Druck: J. Bohn & Sohn, Leipzig.»


Das Stift Klosterneuburg (AUT), nordwestlich von Wien in Niederösterreich gelegen, gehört zur Ordensgemeinschaft der Augustiner und wurde im 12. Jh. als ein Doppelkloster für Frauen und Männer gegründet, wobei das Chorfrauenstift bis 1722 bestand. In der zweiten Hälfte des 19. Jhs. wurden die Klostergebäude restauriert und durch Bauelemente im historistischen Stil ergänzt. Im Zweiten Weltkrieg enteigneten die Nationalsozialisten das Stift und hoben es auf. Nach der Rückkehr der Chorherren im April 1945 erhielt der Konvent sein beschlagnahmtes Eigentum zurück. Bis heute kümmern sich die Geistlichen um die Seelsorge in den Pfarreien.

Johann Parsch (1884–1954) trat 1904 ins Stift Klosterneuburg ein, wo er den Namen Pius annahm und ab 1914 Pastoraltheologie an der Hauslehranstalt lehrte. Seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg mit der Liturgie der Orthodoxen Kirchen prägten seine geistlichen Tätigkeiten. Deshalb initiierte er Gemeinschafts- und Betsingmessen – bei Letzteren handelt es sich um in deutscher Sprache gesungene Messtexte – sowie Bibelkurse für Novizen. Mit diesen Massnahmen wollte er bei den Gläubigen ein besseres Verständnis für die Bibel und eine Rückbesinnung auf das Urchristentum erreichen. 1927 errichtete er das Volksliturgische Apostolat – eine Organisation zur Verkündung des Evangeliums – zu welchem ab 1928 ein eigener Verlag und eine eigene Druckerei gehörten. Während des Nationalsozialismus wurden Stift und Verlag aufgelöst und Parsch diente in Wien-Florisdorf als Seelsorger. 1946 konnte er seine Funktion im Kloster wieder aufnehmen. Nach dem Tod 1954 trat Norbert Höslinger (1930–2011) die Nachfolge von Partsch an, wobei Höslinger neben dem Volksliturgischen auch das zweite von Partsch ins Leben gerufene Verkündigungswerk, das Klosterneuburger Apostolat, weiterführte. Aus diesem ging 1966 das Österreichische Katholische Bibelwerk hervor.

Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil 1963–1965 war die Herausgabe «Kleiner Andachtsbilder» der kirchlichen Zensurstelle, das heisst dem Bischof oder dem Generalvikar des Bistums unterstellt, welcher die Druckerlaubnis für die Blätter erteilen musste, bevor sie in den Verkauf gelangen konnten. Psychologische und sexuelle Themen sowie Darstellungen von Eheproblemen waren nicht erlaubt.
Parsch, Pius (1884–1954), Augustinerchorherr, Priester und Publizist in Klosterneuburg

J. Bohn & Sohn (*vor 1940), Druckereiunternehmen in Leipzig
1938–1941
H. 14, B. 10 cm
Klammergeheftete Broschüre, Druck mit Bleisatz auf Velinpapier
T 30220
Pius Parsch Institut, Geschichte des Instituts, http://www.pius-parsch-institut.at/profil/geschichte-des-instituts, aufgerufen am 15.09.2023.

Stift Klosterneuburg, https://www.stift-klosterneuburg.at/, aufgerufen am 12.08.2024.
Schlagwörter: Druckgrafik, Schriften, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Anlässe