Fotografie: Grabmal der Caecilia Metella (Tochter des römischen Konsuls von 69 v. Chr.) an der Via Appia Antica in Rom, aus der Fotografie-Sammlung der Familie Bachmann, Besitzerin von Schloss Frauenfeld

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 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia  Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia
 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Reisesouvenir in Form einer frühen Schwarz-Weiss-Fotografie von einer Stadtvedute von Rom.
Die Ansicht des Monuments wird durch einen Maler mit seiner Staffelei ergänzt.
Bildunterschrift: «522», «SEPOLCRO DI CECILIA METELLA», «ANDERSON».
Die Via Appia wurde 312 v. Chr. vom römischen Staatsmann Appius Claudius Caecus (um 350 v. Chr.–280 v. Chr.) angelegt und war eine der wichtigsten Handelsstrassen im Römischen Reich. Ausserhalb der Stadt säumten repräsentative Grabbauten die Strasse, denn ein Gesetz verbot die Bestattung in der Nähe von Wohnsiedlungen. Das Grabmal der Caecilia Metella wurde in der 1. Hälfte des 1. Jhs v. Chr. von der Familie der Verstorbenen errichtet und im 13. Jh. von der römischen Adelsfamilie Caetani in eine Burg umgebaut.

War im 18. Jh. vornehmlich der Adel auf Bildungsexpeditionen unterwegs, entwickelte sich im 19. Jh. ein Tourismus für breite Kreise, die Schwarz-Weiss-Fotografien als Erinnerungsstücke mit nach Hause brachten. Idyllische Naturansichten, antike Ruinen, Stadtveduten oder Aufnahmen von bekannten, vor Ort besichtigten Kunstwerken waren beliebte Motive. Das Geschäft mit den Lichtbildern florierte und deren Nachfrage befeuerte die rasante technische Entwicklung der Fotografie.

James Anderson (1813–1877) wurde als Isaac Atkinson in Blencarn, England, geboren. Der englische Maler liess sich 1838/39 in Rom nieder und fertigte dort Stadtskizzen und Ruinengemälde an. Ab 1845 interessierte er sich zunehmend für die Fotografie und eröffnete 1853 ein Fotoatelier. Sein Fokus lag auf Lichtbildern von Kunstwerken, Baudenkmälern sowie Ausgrabungsstätten antiker Monumente in Rom, wobei ihm bei der Komposition sein geschultes Auge als Maler zugute kam. Zudem fotografierte Anderson römische Denkmäler in einer Zeit, als die Ausgrabungstätigkeit einen Boom erlebte. Seine Ansichten wurden durch den Buchhändler Josef Spithöfer (1813–1892) an der Piazza di Spagna vertrieben. Über drei Generationen blieb das Fotogeschäft Anderson in Familienhand. 1963 wurde das Archiv mit rund 30 000 Glasnegativen ins Archiv Alinari in Florenz eingegliedert.

Digitales Archiv Alinari: ADA-F-000522-0000.
«Tomba di Cecilia Metella a Roma.»
Anderson (1853–1940er-Jahre), Fotounternehmen in Rom
um 1895
H. 39, B. 30 cm, Bildmass H. 20.5, B. 26 cm
Schwarz-Weiss-Fotografie auf Albuminpapier, geklebt auf Karton
T 38644.401
memoria fotografica, Italienbilder aus der kunsthistorischen Fotothek, Begleitheft zur Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg 14.11.2014 bis 24.01.2015, Heidelberg 2014.

In Light of Rome, Early Photography in the Capital of the Art World, 1842-1871, Pennsylvania 2022.

Maria Antonella Pelizzari, The Idea of Italy, Photography and the British Imagination, 1840–1900, Yale 2022, S. 68–87.

Fotostiftung Schweiz, Anderson. https://fotostiftung.ch/index/anderson-domenico/, aufgerufen am 29.11.2023.

Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Domenico Anderson, https://www.biblhertz.it/de/photographers/domenico-anderson, aufgerufen 05.12.2023.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Wohnen, Reisen, Andenken, Fotografie, Architektur, Vedute