Fotografie: Innenansicht vom Kolosseum (Amphitheater) in Rom, aus der Fotografie-Sammlung der Familie Bachmann, Besitzerin von Schloss Frauenfeld

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 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia
 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Reisesouvenir in Form einer frühen Schwarz-Weiss-Fotografie von einer Vedute mit antiker Stätte. Arena und Zuschauerränge
des runden Amphitheaters.
Bildunterschrift: «286 Il COLOSSEO», «ANDERSON».
Das Kolosseum wurde zwischen 72 und 80 n. Chr. erbaut und bis ins 6. Jh. als Veranstaltungsort für Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen genutzt. Durch Erdbeben beschädigt, verfiel das Gebäude zunehmend. Die erhaltenen Gänge des Baus wurden von Römern und Römerinnen als Wohnraum genutzt, bis Papst Benedikt XIV. (1740–1758) den Ort zu einer geweihten Stätte der Märtyrer erklärte und dessen wohnbedingte Zerstörung stoppte.
Die Ernennung Roms zur Hauptstadt des neu gegründeten italienischen Staats 1870/71 dynamisierte die Ausgrabungstätigkeit und die archäologische Erschliessung Roms. Das Interesse der damaligen Archäologie galt der antiken römischen Kaiserzeit, weshalb spätere Schichten häufig achtlos, ohne detaillierte Bestandsaufnahmen abgetragen wurden.
Solche Ansichten mit antiken Ruinen und archäologischen Funden waren im 18. und 19. Jh. unter Reisenden beliebte Souvenirs.

James Anderson (1813–1877) wurde als Isaac Atkinson in Blencarn, England, geboren. Der englische Maler liess sich 1838/39 in Rom nieder und fertigte dort Stadtskizzen und Ruinengemälde an. Ab 1845 interessierte er sich zunehmend für die Fotografie und eröffnete 1853 ein Fotoatelier. Sein Fokus lag auf Lichtbildern von Kunstwerken, Baudenkmälern sowie Ausgrabungsstätten antiker Monumente in Rom, wobei ihm bei der Komposition sein geschultes Auge als Maler zugute kam. Zudem fotografierte Anderson römische Denkmäler in einer Zeit, als die Ausgrabungstätigkeit einen Boom erlebte. Seine Ansichten wurden durch den Buchhändler Josef Spithöfer (1813–1892) an der Piazza di Spagna vertrieben. Über drei Generationen blieb das Fotogeschäft Anderson in Familienhand. 1963 wurde das Archiv mit rund 30 000 Glasnegativen ins Archiv Alinari in Florenz eingegliedert.

Digitales Archiv Alinari: PDC-F-000216-0000.
«Veduta della cavea del Colosseo a Roma.»
Anderson (1853–1940er-Jahre), Fotounternehmen in Rom
um 1880–um 1900
H. 39, B. 30 cm, Bildmass H. 20, B. 26 cm
Schwarz-Weiss-Fotografie auf Albuminpapier, geklebt auf Karton
T 38644.408
memoria fotografica, Italienbilder aus der kunsthistorischen Fotothek, Begleitheft zur Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg 14.11.2014 bis 24.01.2015, Heidelberg 2014.

In Light of Rome, Early Photography in the Capital of the Art World, 1842-1871, Pennsylvania 2022.

Maria Antonella Pelizzari, The Idea of Italy, Photography and the British Imagination, 1840–1900, Yale 2022, S. 68–87.

Fotostiftung Schweiz, Anderson. https://fotostiftung.ch/index/anderson-domenico/, aufgerufen am 29.11.2023.

Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Domenico Anderson, https://www.biblhertz.it/de/photographers/domenico-anderson, aufgerufen 05.12.2023.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Wohnen, Andenken, Reisen, Fotografie, Architektur, Städtebau, Vedute