Fotografie: Polnische Internierte in Soldaten-Uniform bei Bauarbeiten in Wittershausen bei Aadorf zur Zeit des Zweiten Weltkriegs

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Am 20. Juni 1940 überschritt die 2. Polnische Schützendivision, die zum 45. Französischen Armeekorps gehörte, die französisch-schweizerische Grenze, auf der Flucht vor der Deutschen Wehrmacht. Bewilligt vom Bundesrat, in Anlehnung an das Haager Friedensabkommen vom 18. Oktober 1907 betreffend «die Rechte und Pflichten der neutralen Mächte und Personen im Falle eines Landkrieges», fanden 12 000 Polen Aufnahme in der Schweiz, die in eigens dafür, in allen Landesteilen gebauten Barackenlagern untergebracht wurden, die sich im Thurgau u.a. in Bussnang, Matzingen und auf dem Areal der Rotfarb in Aadorf befanden. Die Internierten halfen mit bei Rodungen, Meliorationsarbeiten sowie im Brücken- und Strassenbau.
Andere studierten an den Universitäten Freiburg i. Ü./CH und Zürich, an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) und an der Handelshochschule St. Gallen (HSG). In Sirnach besuchten polnische Internierte Handelshochschulkurse und waren in Gastfamilien untergebracht.
1940–1945
H. 6.1, B. 8.4 cm
Schwarz-Weiss-Fotografie, Kontaktabzug auf Veloxpapier
T 31919
May B. Broda, Verbotene Beziehungen (Appenzellische Jahrbücher, Bd. 119), 1991, S. 7–61.

Manfred G. Heber, Internierten Post, polnische Interniertenlager in der Schweiz. https://fuchs-online.com/Lagerpost.Info/polen_schweiz.htm, aufgerufen am 05.09.2022.

Internierte Polen: Blinder Fleck der CH Geschichte? Zeitblende, Schweizer Radio und Fernsehen, Podcast vom November 2020. https://open.spotify.com/episode/6myGukq4DM7ZucWbSb3R6k?si=DwkjiDQgSNOvdRnda1Fj0Q, aufgerufen am 05.09.2022.

Wege und Geschichte, Polenwege, Heft 2, 2022.
Schlagwörter: Militaria, Fotografie, Geschichte