Fotografie: Tafelmalerei «Hl. Nikolaus vor der Jungfrau» vom italienischen Maler Alessandro Moretto da Brescia (um 1498–1554), aus der Fotografie-Sammlung der Familie Bachmann, Besitzerin von Schloss Frauenfeld

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 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia
 Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

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Reisesouvenir in Form einer frühen Schwarz-Weiss-Fotografie eines Gemäldes, das der Schulmeister Galeazzo Rovelli 1539 in die Kirche Santa Maria dei Miracoli in Brescia gestiftet hat.
Die Malerei zeigt den hl. Nikolaus, Bischof von Myra (um 270/280–Mitte 4. Jh.) mit Schülern des Galeazzo Rovelli, die er der Madonna mit Kind vorstellt. Die zwei Kinder im Vordergrund halten eine Mitra (Kopfbedeckung von Bischöfen und bestimmten Äbten mit Rechts- und Verwaltungshoheit), ein Buch und drei Goldkugeln in den Händen, die Attribute des Heiligen. Gemäss der Legende half er drei Schwestern, die sich aus Armut prostituieren mussten, aus ihrer Notlage, indem er ihnen nachts drei Goldklumpen in Form von Äpfeln durchs Fenster warf.
Bildunterschrift: «11712. BRESCIA – Pinacoteca Comunale Martinengo – S. Niccolo da Bari davanti alla Vergine; Moretto. (Ediz. Brogi)».
In der Bildunterschrift wird Nikolaus von Myra mit Nikolaus von Bari verwechselt.

Das Werk gehört dem Museum «Pinacoteca Tosio Martinengo» in Brescia, das aus einer Schenkung von Paolo Tosio (1775–1842) hervorgegangen ist, da Tosio seine Kunstsammlung samt seinem Palazzo der Stadt Brescia vermachte. Diese eröffnete 1851 im Palazzo Tosio das Museum. 1884 schenkte Francesco Leopardo Martinengo da Barco (1805–1884) der Stadt den heutigen Standort des Museums, den Palazzo Martinengo da Barco. Seit 2007 ist die Stiftung Fondazione Brescia Musei Trägerin der Pinakothek.

War im 18. Jh. vornehmlich der Adel auf Bildungsexpeditionen unterwegs, entwickelte sich im 19. Jh. ein Tourismus für breite Kreise, die Schwarz-Weiss-Fotografien als Erinnerungsstücke mit nach Hause brachten. Idyllische Naturansichten, antike Ruinen, Stadtveduten oder Aufnahmen von bekannten, vor Ort besichtigten Kunstwerken waren beliebte Motive. Das Geschäft mit den Lichtbildern florierte und deren Nachfrage befeuerte die rasante technische Entwicklung der Fotografie.

Der Florentiner Giacomo Brogi (1822–1881) arbeitete als Kupferstecher und Retoucheur, bevor er um 1856 zu fotografieren begann. 1864 eröffnete er ein Studio in Florenz, das Maison Giacomo Brogi. Er bereiste Italien und hielt sich für eine Fotokampagne im Nahen Osten (Palästina (Israel, Gazastreifen, Westjordanland), Ägypten und Syrien) auf, wo er die Heiligen Stätten fotografierte. Als Spezialist für Porträtaufnahmen und Fotografien von Kunstwerken und Skulpturen war er in Rom und Neapel tätig. Sein Sohn Carlo Brogi (1850–1925), Mitbegründer der Società Fotografica Italiana, führte das Unternehmen unter dem Namen Edizione Brogi Firenze weiter und bot sowohl eigene Aufnahmen wie auch jene seines Vaters an. Das Unternehmen bestand nach seinem Tod bis in die 1950er-Jahre fort. Deren Archiv befindet sich heute im Besitz des Alinari-Archivs (FAF).

Digitales Archiv Alinari: ACA-F-014679-0000.
«San Nicola da Bari presenta i fanciulli alla Vergine, opera di Moretto, conservata nella Pinacoteca civica Tosio Martinengo a Brescia.»
Edizioni Brogi Firenze

Brogi, Giacomo (1822–1881), italienischer Fotograf
2. Hälfte 19. Jh.
H. 39, B. 30 cm, Bildmass H. 26, B. 20.5 cm
Schwarz-Weiss-Fotografie auf Albuminpapier, geklebt auf Karton
T 38644.302
memoria fotografica, Italienbilder aus der kunsthistorischen Fotothek, Begleitheft zur Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg 14.11.2014 bis 24.01.2015, Heidelberg 2014.

Dumbarton Oaks, Maison Giacomo Brogi / Edizioni Brogi Firenze. https://www.doaks.org/research/library-archives/dumbarton-oaks-archives/collections/ephemera/names/maison-giacomo-brogi, aufgerufen am 29.09.2023.

Fotostiftung Schweiz, Brogi, Giacomo. https://fotostiftung.ch/index/brogi-giacomo/, aufgerufen am 29.09.2023.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Wohnen, Reisen, Andenken, Fotografie, Malerei, Religion, Kirche