Fotografie und Grafik: Wasserfall und Tempel der Vesta (Göttin des Herdfeuers) in Tivoli, aus der Sammlung der Familie Bachmann, Besitzerin von Schloss Frauenfeld

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 Fotografie: Wasserfall und Tempel der Vesta in Tivoli.
Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia
 Grafik: Wasserfall in Tivoli von Johann Conrad Steiner (1757–1818)
 Fotografie: Wasserfall und Tempel der Vesta in Tivoli.
Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Fotografie: Wasserfall und Tempel der Vesta in Tivoli. Archiv Alinari, Florenz – Bildrechte einholen bei Fondazione Alinari per la Fotografia

Reisesouvenir in Form einer Grafik und einer frühen Schwarz-Weiss-Fotografie mit einer Ansicht derselben Landschaft.
Bildunterschrift der Fotografie: «595 – TIVOLI – La cascata grande col tempio di Vesta», «Anderson».
Bildunterschrift der Grafik: «C. Steiner f 98. / ad n. Tivoli 96».
Die Radierung zeigt den Wasserfall aus grösserer Entfernung als die Fotografie.
Der Landschaftspark der Villa Gregoriana in Tivoli östlich von Rom wird seit 2002 durch die italienische Stiftung Fondo Ambiente Italiano verwaltet und ist öffentlich zugänglich. Die Parkanlage war bereits im 18. und 19. Jh. ein beliebtes Ziel für Italienreisende, so auch für den Schweizer Landschaftsmaler und Radierer Johann Conrad Steiner (1757–1818). Während mehrerer Aufenthalte in Italien in den 1790er-Jahren fertigte Steiner Zeichnungen vor Ort «nach der Natur», an. Hierbei orientierte er sich an der idyllisch-arkadischen Landschaftsmalerei von Claude Lorrain (1600–1682). Die Ruinen antiker römischer Tempel und Villen, die Wasserfälle des Flusses Aniene und die umliegende Natur in Tivoli boten ihm dabei eine vielfältige Szenerie.
Mitte des 19. Jhs. wandten sich viele Maler dem neuen Medium der Fotografie zu, blieben aber ihren idyllischen Naturansichten und antiken Ruinen als Motive treu. Das Geschäft mit den Lichtbildern florierte und deren Nachfrage als Reisesouvenirs befeuerte die rasante technische Entwicklung der Fotografie.

James Anderson (1813–1877) wurde als Isaac Atkinson in Blencarn, England, geboren. Der englische Maler liess sich 1838/39 in Rom nieder und fertigte dort Stadtskizzen und Ruinengemälde an. Ab 1845 interessierte er sich zunehmend für die Fotografie und eröffnete 1853 ein Fotoatelier. Sein Fokus lag auf Lichtbildern von Kunstwerken, Baudenkmälern sowie Ausgrabungsstätten antiker Monumente in Rom, wobei ihm bei der Komposition sein geschultes Auge als Maler zugute kam. Zudem fotografierte Anderson römische Denkmäler in einer Zeit, als die Ausgrabungstätigkeit einen Boom erlebte. Seine Ansichten wurden durch den Buchhändler Josef Spithöfer (1813–1892) an der Piazza di Spagna vertrieben. Über drei Generationen blieb das Fotogeschäft Anderson in Familienhand. 1963 wurde das Archiv mit rund 30 000 Glasnegativen ins Archiv Alinari in Florenz eingegliedert.

Digitales Archiv Alinari: ADA-F-000595-0000.
«Veduta di una cascata con il tempio di Vesta di Tivoli sullo sfondo.»
Anderson (1853–1940er-Jahre), Fotounternehmen in Rom

Steiner, Johann Conrad (1757–1818), Landschaftsmaler, Radierer
um 1900–1910
H. 39, B. 30 cm, Bildmass: H. 20, B. 26 cm
Schwarz-Weiss-Fotografie auf Albuminpapier, geklebt auf Karton
T 38644.268 / T 31809
memoria fotografica, Italienbilder aus der kunsthistorischen Fotothek, Begleitheft zur Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg 14.11.2014 bis 24.01.2015, Heidelberg 2014.

In Light of Rome, Early Photography in the Capital of the Art World, 1842-1871, Pennsylvania 2022.

Maria Antonella Pelizzari, The Idea of Italy, Photography and the British Imagination, 1840–1900, Yale 2022, S. 68–87.

Fotostiftung Schweiz, Anderson. https://fotostiftung.ch/index/anderson-domenico/, aufgerufen am 29.11.2023.

Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Domenico Anderson, https://www.biblhertz.it/de/photographers/domenico-anderson, aufgerufen 05.12.2023.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Wohnen, Andenken, Reisen, Fotografie, Architektur, Landschaft