Freiheitshut aus Rothenhausen, ausgestattet mit Federn und Kokarde in den Revolutionsfarben Grün-Rot-Gelb (Tricolore)

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Auch im Thurgau wuchs gegen Ende des 18. Jhs. der Wunsch nach bürgerlicher Freiheit und Gleichheit.
Der Pfarrer in Kesswil fasst die Stimmung in folgende Worte: «Man will frei und unabhängig von den hohen Ständen, von den Herren Gerichtsherren, von den Klöstern und besonders auch von Zürich sein, keine Pfarrer von da mehr haben, die gegenwärtigen wohl gar ersetzten und der Pöbel träumt sich ganz abgabe- und schuldenfrei.»
Freiheitsbäume mit aufgesetzten blechernen Freiheitshüten versinnbildlichen den Willen zur Unabhängigkeit von den alten Obrigkeiten.
Zwei Freiheitsbäume aus dieser Zeit stehen noch in der Schweiz, davon einer in Cully am Genfersee von 1798. Der andere, eine Plantane, wurde am 27. Februar 1798 in Ellikon an der Thur gepflanzt und hat heute einen Stammumfang von 6 und eine Höhe von 44 Metern.
1798
H. 30.5, B. 56, T. 44 cm
Eisenblech, bemalt
T 6492
Meinrad Suter, Die Thur und das untere Thurtal in den Kantonen Zürich und Thurgau, Die Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Zürich 2022, S. 263–266.
Schlagwörter: Herrschaft, Ereignis, Geschichte