Gebäckmodel: Hinter Baum stehender, mit Flinte zielender Jäger in federgeschmückter Fellmütze, aus dem Nachlass von Saskja Egloff in Kreuzlingen

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Seitlich von seiner Hüfte herabhängende Kette, die vermutlich zum Pulverhorn gehört.

Dem Motiv angepasste Hohlform. Rückseite mit vertiefter Aussparung.

Diente zur Ausformung von sogenanntem Bauernmarzipan, das aus Zucker, Mehl und Eiern bestand, um 1600 in Mode gekommen war und das teure Marzipan ersetzen konnte. Mit der Zugabe von gemahlenen Anissamen entstand der Teig für Anisbrötli.
Saskia Egloff (1902–1994), einerseits finanziell durch ihre Eltern abgesichert, andererseits angehalten gesellschaftliche Konventionen einzuhalten, reiste viel und engagierte sich für das Schweizerische Rote Kreuz. Ab 1925 begann sie zu fotografieren und hinterliess ein Werk von rund 30 000 Fotografien und Filmen, welche heute die Privatstiftung «Nachlass Saskia Egloff» in Tägerwilen verwaltet. Zudem sammelte sie Dosen und Seifen, die ihre Nachkommen dem Museum schenkten.
Stüdlin (1643–1850), Hafner- und Bossiererwerkstatt in Lohn (SH)
2. Hälfte 17. Jh.
H. 7.6, B. 5, T. 1.1 cm
Irdenware, modelgeformt
T 22641
Hans Peter Widmer, Cornelia Stäheli, Schaffhauser Tonmodel, Kleinkunst aus der Bossierer-Werkstatt Stüdlin in Lohn, Katalog zur Sonderausstellung im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen 1999/2000.

Cornelia Stäheli, Hans-Peter Widmer, Honig den Armen, Marzipan den Reichen, Schweizer Gebäckmodel des 16. und 17. Jahrhunderts, Zürich 2020, S. 18–19.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Brauchtum, Kunsthandwerk, Gewerbe, Essen, Gerät, Jagd