Gebäckmodel in Form einer aufgeschnittenen Kakaofrucht, vermutlich Kopie nach einer Vorlage des 17. Jhs., aus dem Haushalt der Familie Müller in Frauenfeld

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Hohlform einer linsenförmigen offenen Schote. Aufgrund des undeutlichen Reliefs der Hohlform wohl Vervielfältigung einer Gebäckform (Abformung von einem «Modelpositiv») aus der Hafner- und Bossiererwerkstatt Stüdlin (1643–1850) in Lohn (SH).

Diente zur Ausformung von sogenanntem Bauernmarzipan, das aus Zucker, Mehl und Eiern bestand, um 1600 in Mode gekommen war und das teure Marzipan ersetzen konnte. Mit gemahlenen Anissamen versetzt, formte man aus dem Teig Anisbrötli.
Das warme Kakaogetränk (Schokolade), gesüsst mit Zucker, wie auch das Sammeln von botanischen Raritäten aus fernen Ländern wurde im 17. Jh. in begüterten Kreisen beliebt.
19./20. Jh.
L. 7.2, B. 2.9, T. 1.1 cm
Irdenware, modelgeformt
T 8946
Schlagwörter: Brauchtum, Hauswirtschaft, Kunsthandwerk, Gewerbe, Essen, Gerät, Botanik