Gebäckmodel: Sechs Hochrechtecke mit symmetrischem Beschlag- und Rollwerk, für die Herstellung von flachem Honiggebäck, sogenannten Tirggeln und Marzipanauflagen

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Auf Rückseite Mittelsteg zwischen zwei vertieften Feldern.

Diente zur Ausformung von sogenanntem Bauernmarzipan, das aus Zucker, Mehl und Eiern bestand, um 1600 in Mode gekommen war und das teure Marzipan ersetzen konnte. Mit der Zugabe von gemahlenen Anissamen entstand der Teig für Anisbrötli.
In Thundorf wurden Kinder am Examen seit 1751 mit Tirggeln beschenkt. Allerdings mussten sich die Schüler und Schülerinnen das Süssgebäck zuerst verdienen. Wer lesen konnte und sechs Psalmen sowie zwei Gebete auswendig gelernt hatte, bekam zwei, alle anderen einen Tirggel.
Vermutlich Stüdlin (1643–1850), Hafner- und Bossiererwerkstatt in Lohn (SH)
2. Hälfte 17. Jh.
H. 10.4, B. 11.5, T. 1.5 cm,
Irdenware, modelgeformt
T 24916
Annemarie Zogg, Rober Hirt, Zürcher Gebäckmodel (Schweizer Heimatbücher, 148/149), Bern 1970.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Brauchtum, Kunsthandwerk, Gewerbe, Essen, Gerät