Gebäckmodel: Sich umarmendes Liebespaar, für die Ausformung von Mandel- oder Eierkäse (Quarkspeise), aus dem Haushalt Kappeler in Frauenfeld

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  Gipsabguss vom Model (Matrize)

Dem Motiv angepasste Hohlform.

Liebespaar in barocker Kleidung, der Herr mit geschlitzten Hosen, engem Wams und Radkragen, die Dame in langem, plissiertem Kleid, Radkragen und Haube (Calotte).

Für den Mandel- oder Eierkäse brachte man ein Gemisch aus Milch, Eier, Mandeln und Zitronensaft zum Kochen, bis die Gerinnung einsetzte, tropfte anschliessend die dabei entstandene Molke ab und füllte den Model mit der Masse, wobei die Molkereste durch die Löcher abfliessen konnten.
Stüdlin (1643–1850), Hafner- und Bossiererwerkstatt in Lohn (SH)
2. Hälfte 17. Jh.
H. 13.5, B. 7.1, T. 2.3 cm; Wandstärke der Hohlform: 5–6 mm, 12 Luftlöcher à je 4–5 mm
Irdenware, modelgeformt; Innenseite und Rand mit unregelmässigem Farbwechsel der Glasur von Grün und Gelb (farblos)
T 2558
Hans Peter Widmer, Cornelia Stäheli, Schaffhauser Tonmodel, Kleinkunst aus der Bossierer-Werkstatt Stüdlin in Lohn, Katalog zur Sonderausstellung im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen 1999/2000, S. 34–35.

Cornelia Stäheli, Hans-Peter Widmer, Honig den Armen, Marzipan den Reichen, Schweizer Gebäckmodel des 16. und 17. Jahrhunderts, Zürich 2020, S. 18–19.
Schlagwörter: Brauchtum, Hauswirtschaft, Kunsthandwerk, Gewerbe, Essen, Gerät