Glasmalerei: Bildscheibe der Sophia vom Grüth (von Greuth), Äbtissin im Zisterzienserinnenkloster Tänikon, mit der Verkündigung an Maria

zurück

Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)
Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Maria kniet am Lesepult, von rechts tritt der Engel Gabriel heran. Im Hintergrund erscheint vor einem Fenster die Taube des Heiligen Geistes. Zu Füssen Mariens kniet die Stifterin auf dem beschrifteten und mit ihrem Wappen sowie demjenigen von Cîteaux belegten Podium.
Sophia vom Grüth (gest. 1579), Tochter von Joachim Grüth (von Greuth, gest. 1527), Zürcher Ratschreiber und Gegner von Zwingli, und der Veronika Schwarzmurer aus Zug, war Klosterfrau in Magdenau und wurde von den katholischen Orten 1548 als Schaffnerin zur Wiederherstellung des Klosters nach Tänikon berufen. Unter ihrer erfolgreichen Regentschaft wurden der Konvent erneuert und die Klosterbauten saniert.

1549 bat der Abt von Kreuzlingen, Georg von Tschudi, an der Tagsatzung um Fensterschenkungen der Stände für sein neu erbautes Abtshaus im Klosterbezirk. Vielleicht war die vorliegende Scheibe der Tänikoner Verwalterin ebenfalls für das Haus des Abts Tschudi bestimmt.

1891 gelangte die Scheibe in den Handel und kam über Paris nach Frankfurt in den Besitz des Sammlers und Bankiers Julius Heymann, der seine Sammlung 1924 testamentarisch der Stadt Frankfurt vermachte. Die Sammlung Heymann wurde bis 1938 museal gezeigt. Im Zuge der Nazifizierung gelangten viele Stücke in den Handel. So auch 1943, als an einer Zürcher Auktion diese Scheibe angeboten und vom Kanton Thurgau erworben wurde.
Bluntschli, Niklaus, zugeschrieben (vor 1525–1605), Glasmaler
1549
H. 40, B. 32 cm
Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit beidseitigem sowie grünes Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb
T 6452
https://vitrosearch.ch/de/objects/2660224, aufgerufen am 17.01.2022.
Schlagwörter: Kunsthandwerk, Brauchtum, Kloster, Heraldik, Religion