Glasmalerei: Bildscheibe des Peter und Salomon Hirzel und des Hans Konrad Heidegger, Zunftmeister und Ratsherren in Zürich, mit der Darstellung vom jungen Tobias beim Abschied von seinen Eltern, aus der Glasgemäldesammlung der Familie Bachmann, Besitzerin von Schloss Frauenfeld

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Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)
Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Tobias in roter Kleidung wendet sich seinem sitzenden Vater und seiner daneben stehenden Mutter zu, während zu seinen Füssen der Hund spielt, der ihm auf die Reise folgen wird. Rechts von Tobias weist sein Begleiter, der Erzengel Raphael, in die Ferne, wo eine Flusslandschaft zu sehen ist.
Die drei Stifter gehörten zur Zürcher Elite.
Peter Hirzel (1554–1613) war Zünfter zur Saffran, trat 1579 in die Schmiedezunft ein, wurde 1602 Zwölfer im Grossen Rat und 1611 Landvogt zu Eglisau. 1576 heiratete er Regula Heidegger (1558–1613). Als Stifter vorliegender Scheibe käme allenfalls auch sein Sohn Peter (1581–1619) in Frage. Dieser war 1604 Zünfter zu Schmieden und 1615 Zunftmeister sowie seit 1604 mit Veronika Schmid aus Stein am Rhein verheiratet.

Der Tuchhändler und Grosskaufmann Salomon Hirzel (1580–1652) war der Onkel Peters, seit 1595 mit Elisabeth Keller und in zweiter Ehe seit 1627 mit Küngolt Meyer von Knonau verheiratet. 1609 wurde er Mitglied im Grossen Rat Zürichs als Vertreter der Saffranzunft, der er 1612–1637 als Zunftmeister vorstand. Zusätzlich wirkte er ab 1621 als Statthalter, 1625 als Baumeister, ab 1627 als Seckelmeister, 1628 als Reichsvogt und 1613–1629 als Vogt von Rümlang. 1637 wurde er schliesslich zum Bürgermeister von Zürich ernannt.

Der Goldschmied Hans Konrad Heidegger (1569–1652) heiratete 1597 Elisabeth Maag sowie in zweiter Ehe 1615 Katharina Hagenbuch. 1611 übernahm er als oberster Salzdiener sein erstes politisches Amt. Als Mitglied der Kämbelzunft wurde er 1623 in den Zürcher Grossen Rat gewählt, ein Jahr später sass er als Zunftmeister der Kämbel im Kleinen Rat. Ab 1627 gehörte er als Statthalter dem engsten Regierungskreis Zürichs an. Daneben war er 1627–1633 Vogt von Wipkingen, 1634–1646 Obervogt des Neuamts, 1630 Stiftspfleger und 1637 Kornmeister.
Murer, Josias, zugeschrieben (1564–1631), Glasmaler

Murer, Christoph, Entwurf zugeschrieben (1558–1614), Glasmaler, Grafiker
1610
H. 38.5, B. 27.1 cm, Lichtmass: H. 35.8, B. 25 cm
Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und EIsenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe; rückseitig auf zwei Gläsern die eingeritzte Brandmarke?“2”
T 6463
https://vitrosearch.ch/de/objects/2656171, aufgerufen am 14.01.2022.
Schlagwörter: Kunsthandwerk, Brauchtum, Herrschaft, Heraldik, Religion, Landschaft