Glasmalerei: Runde Gedenkscheibe des Christoph Pfyffer von Altishofen, Luzerner Ratsherr und Kommandant, und seiner ersten Ehefrau Anna Meyenberg (Meienberg) sowie der zweiten Gemahlin Maria Jakobea Cloos, gestiftet in die Kartause Ittingen

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Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)
Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Christoph Pfyffer von Altishofen (1593–1673) heiratete in erster Ehe 1618 Anna Meyenberg (Meienberg) aus Bremgarten und 1644 Maria Jacobea Cloos, seine zweite Ehefrau. Er kaufte 1618/19 von seinen Geschwistern die Herrschaft Altishofen und war mit einem Vermögen von mehr als 400 000 Gulden der reichste Luzerner seiner Zeit. Als Meister der Luzerner Gesellschaft zu Safran durchlief er eine steile Ämterkarriere. So diente er seiner Heimatstadt ab 1616 als Gross- und ab 1630 als Kleinrat, über etliche Jahre als Vogt, 1648 als Stadtvenner, 1656 als Kommandant der Luzerner Truppen in der Schlacht bei Villmergen und 1664 als Bannerherr der Grossstadt. Zudem übte er zwischen 1659 und 1673 in den ungeraden Jahren das Schultheissenamt aus. Christoph Pfyffer war ein Stiefbruder des Ittinger Kartäusers Heinrich Murer und der Bruder von Johann Ludwig Pfyffer, einem Wohltäter der dortigen Kartause .
Die Scheibe bildet das Gegenstück zu derjenigen von Pfyffers Sohn Franz, (Inv. T 71). Vermutlich wurden beide von diesem zum Gedenken in die Kartause Ittingen gestiftet.

In einer Inventarliste von Glasgemälden, die der Ittinger Klosterverwalter Giezendanner 1849 der Kloster-Zentralverwaltung Frauenfeld übergab, wird auch die vorliegende Scheibe genannt. Sie wurde demnach ursprünglich in die Kartause Ittingen gestiftet und gelangte nach der Klosteraufhebung in die Sammlung des Historischen Vereins des Kantons Thurgau.
Geilinger, Hans Jakob der Jüngere, zugeschrieben (1642– nach 1702), Glasmaler in Luzern
1674
D. 17 cm
Monolithscheibe aus farblosem Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot und blauer Schmelzfarbe
T 75
https://www.vitrosearch.ch/de/objects/2656379, aufgerufen am 25.11.2022.
Schlagwörter: Kunsthandwerk, Brauchtum, Herrschaft, Kloster, Militaria, Heraldik