Glasmalerei: Standesscheibe von Luzern, gestiftet in das Zunfthaus Zum Grimmen Löwen in Diessenhofen, aus der Glasgemäldesammlung der Familie Bachmann, Besitzerin von Schloss Frauenfeld

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Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)
Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Von den beiden mit Schwert und Schweizerdolch bewaffneten Schildbegleitern ist derjenige links in einen silbernen Halbharnisch und Helm gekleidet. Sein Pendant rechts trägt eine reich geschlitzte Söldnerkleidung. Die Fahne zeigt im Eckquartier Christus am Ölberg analog zum Luzerner Juliusbanner von 1512.

Im rechten Oberbild ist der Heldenmythos von Arnold Winkelried in der Schlacht bei Sempach 1386 abgebildet, wie er sich aufgespiesst den habsburgischen Kriegern entgegenstellt.

1614 wurden mehrere Scheiben in das nach einem Brand wieder aufgebaute Zunfthaus Zum Grimmen Löwen in Diessenhofen gestiftet. Zu Beginn des 19. Jhs. befanden sich dort nachweislich noch um die 30 Glasmalereien. 1817 wurden nicht weniger als 25 Glasgemälde entfernt und für 60 Gulden nach Basel verkauft.

Juliusbanner sind Seidenfahnen, die 1512 durch Papst Julius II. an die Orte und die Verbündeten der Alten Eidgenossenschaft verliehen wurden, in Anerkennung der Unterstützung, die er von Schweizer Söldnern im Krieg der Liga von Cambrai (1508–1510) im Grossen Pavier-Feldzug erhielt.
Kübler der Jüngere, Werner (1582–1621), Glasmaler, Zeichner
1614
H. 43.5, B. 34.8 cm, Lichtmass: H. 40, B. 31 cm
Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe
T 6468
https://vitrosearch.ch/de/objects/2655828, aufgerufen am 14.01.2022.
Schlagwörter: Kunsthandwerk, Brauchtum, Gewerbe, Heraldik, Geschichte, Militaria, Religion