Glasmalerei: Wappenscheibe der Familie Häberlin, im Stil des Historismus

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Links steht ein Bannerträger dem Vollwappen der Familie Häberlin zwischen zwei Pfeilern mit grünem Bogen auf grau gekacheltem Boden vor orange-schwarzem Damastgrund gegenüber. Der Bannerträger, bekleidet mit einer grün-weiss geschlitzten Tracht und grün-rotem Beinkleid, ist bewaffnet mit einem Schwert und hält das Banner mit Thurgauer Wappen. Kartusche mit Inschrift «Wappen der Familie Häberlin». Im Oberbild links Ansicht des Grossmünsters in Zürich, rechts ein weitläufiges Weingut, der sogenannte Scherbenhof in Weinfelden, auch Bogenstein genannt.
Rechts unten ligierte Signatur «WJ».
Die Familie Häberlin ist im Thurgau seit 1441 belegt. Bedeutend war der Bissegger Familienzweig, zu welchem Friedensrichter Hans Conrad, sein Sohn Eduard (1820–1884), ein Bundesrichter, und sein Neffe Heinrich, ein Bundesrat, gehörte. Die im Oberbild abgebildeten Gebäude beziehen sich auf Familienmitglieder. 1860 erwarb Eduard Häberlin (1820–1884), Anwalt, Politiker und Thurgauer Staatsanwalt, das repräsentative Anwesen «Scherbenhof» in Weinfelden.
Die Darstellung des Grossmünsters, des Zürcher Wahrzeichens, bezieht sich womöglich auf den Zürcher Kantonsrat und Arzt Hermann Heinrich Häberlin, der ebenfalls Bürger von Bissegg war.
Jäggli, Hermann Walter (1862–1925), Glasmaler
um 1910
Lichtmass: H. 57.5, B. 48 cm
Farbloses und farbiges Glas, blaues, braunes, grünes und rotes vorderseitig ausgeätztes Überfangglas, Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot, Verbleiung
T 44196
Hans Jakob, Zöbeli, Der Scherbenhof, in: Thurgauer Jahrbuch, Bd. 37, 1962. https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=tjb-002%3A1962%3A37%3A%3A162, aufgerufen am 16.01.2024.

https://vitrosearch.ch/de/objects/2711527, aufgerufen am 16.01.2024.
Schlagwörter: Glasmalerei, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Heraldik, Vedute, Kirche