Glasmalerei: Wappenscheibe des Placidus Brunschwiler, Abt im Benediktinerkloster Fischingen (1616–1672), mit der Darstellung der Maria und der hl. Katharina, gestiftet in die Kartause Ittingen

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Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)
Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Als Schildbegleiterinnen fungieren die Gottesmutter mit dem Jesuskind und die hl. Katharina mit Rad und Schwert, die Patronin der alten Fischinger Pfarrkirche.
Placidus Brunschwiler (1589/90–1672) reformierte das Kloster Fischingen fundamental, indem er die Ämterstruktur änderte (Mönche anstelle von Weltlichen), Ausbildung und Wissenschaft förderte sowie Chorgebet und Liturgie vermehrt pflegte. Die Zahl der Mönche stieg unter ihm von acht auf sechsundzwanzig. Als versierter Ökonom kam das Kloster zu Wohlstand, weshalb es Herrschaften wie zum Bespiel Spiegelberg bei Lommis im Jahre 1629 erwerben sowie viele Bauten ausführen konnte. Davon zeugen die Kirchenrenovationen in den Klosterpfarreien, die Vergrösserung der Iddakapelle von 1625, der Bau des Schlosses Bettwiesen (Sommerresidenz des Abts) von 1627, die Neubauten von Abts-, Gäste- und Krankenhaus im Jahr 1635 sowie der Bau der Pilgerkapelle St. Margarethen von 1640 bis 1642.
In einer Inventarliste, die der Ittinger Klosterverwalter Giezendanner 1849 der Kloster-Zentralverwaltung Frauenfeld übergab, wird die vorliegende Scheibe. Sie wurde demnach ursprünglich in die Kartause Ittingen gestiftet und gelangte 1859 in die Sammlung des neu gegründeten Historischen Vereins des Kantons Thurgau.
Jegli, Hans Ulrich (1604–1654), Glasmaler
1640/1649
H. 39.8, B. 27.7, T. 1.6 cm, Lichtmass: H. 32.5, B. 20.5 cm
Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe; rückseitig die eingeritzte Brandmarke?“o”
T 69
https://vitrosearch.ch/de/objects/2659340, aufgerufen am 05.01.2022.
Schlagwörter: Kunsthandwerk, Brauchtum, Kloster, Heraldik, Religion