Glasmalerei: Willkommscheibe des Laurenz (Lorenz) Schewiler (Scheiwiler, Tscheienwyler) aus Bischofszell

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Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)
Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Freiburg i. Ü.)

Links der in einen Halbharnisch und gefiederten Helm gekleidete Scheibenstifter mit dem Schweizerdolch am Gürtel, in seiner Rechten einen Zweihänder, in der Linken seinen Schild. Den Blick richtet er auf seine Gemahlin in grünem Rock, weisser Schürze und schwarzem Hut, die ihm den Willkommtrunk in einem Pokal anbietet.

Das zweigeteilte Oberbild zeigt im rechten Teil den Römerhelden Mucius Scaevola, der sich vor König Porsenna zum Zeichen seiner Unerschrockenheit die Hand verbrennt, nachdem er aus Versehen nicht diesen, sondern dessen Schreiber erdolcht hatte.
Links der in ein Lendentuch und einen Mantel gehüllte König auf dem Thron (Christus?). Es handelt sich um ein Flickstück. 1911 war an Stelle dieser Darstellung ein weiterer Römerheld zu sehen, nämlich Marcus Curtius, der sich zu Pferd in den feuerspeienden Schlund stürzt.
Der Scheibenstifter dürfte mit dem um 1550 in Bischofszell als Sohn von Jakob Schewiler (Scheiwiler) geborenen Sohn Laurenz identisch sein, der in seiner Heimatstadt 1580 als Ratsherr nachgewiesen ist.
Lang, Hieronymus, der Ältere, zugeschrieben (1520–1582), Glasmaler
1579
Lichtmass H: 21.5, B: 32.5 cm
Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot und blauer Schmelzfarbe
T 3069a
https://vitrosearch.ch/de/objects/2659746, aufgerufen am 13.12.2021.
Schlagwörter: Kunsthandwerk, Brauchtum, Hauswirtschaft, Herrschaft, Heraldik, Genre, Trinken, Militaria, Geschichte