Grafik: Andachtsbild mit hl. Thecla (Thekla) von Ikonium

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Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit.

Hochovales Medaillon mit der Darstellung der Heiligen mit Strahlennimbus, Kruzifix und Buch. Im Scheitel der Kartusche Blüten zwischen Blattkranz. Unten herabhängende Volants.
Medaillon auf architektonisch gestaltetem Rahmen mit Säulen, Architrav und Unterbau, darin Darstellung eines barocken Gartens mit Allee und Fontäne.
Der Apostel Paulus erwähnt Thekla von Ikonium in seinen apokryphen Berichten aus dem 2. Jh. Sie soll zur Gefolgschaft des Apostels gehört haben und als Christin von ihrer Familie verstossen worden sein. Wilde Tiere hätten sie bei ihrer Hinrichtung gerettet. Fortan soll sie als Eremitin in einer Höhle bei Seleukia am Kalykadnos (Byzanz) gelebt haben. Dort entwickelte sich der Wallfahrtsort Ayathekla (Türkei). Ebenso wird die Heilige am Wallfahrtsort im syrischen Bergort Maalula verehrt.

Die kleinformatigen Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
Frehling (18. Jh.), Kupferstecher in Augsburg
18. Jh.
H. 14.6, B. 8.5 cm
Kupferstich auf Büttenpapier, koloriert
T 43042
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.

Hans Gärtner, Andachtsbildchen, Kleinode privater Frömmigkeitskultur, München 2004, S. 10, 67–77.
Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum