Grafik (Faltblatt): Kleines Andachtsbild mit dem Marienbild Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe, Andenken an die Volksmission Paradies vom 3.–17. September 1933 unter Pfarrer Josef Fräfel, mit Gebeten zum Erlass der Sündenstrafen (Ablass)

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 Vorderseite  Rückseite
 Vorderseite

Vorderseite

Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Auf Innenseiten acht Vorsätze, entnommen aus den Schriften von Jesus Sirach, von Matthäus, vom Brief des Paulus an die Galater sowie vom hl. Alfons, mit der Aufforderung, diese jeden Sonntag in der Messe zu erneuern.

Auf Rückseite: «Gebet um die Gnade der Beharrlichkeit» sowie zwei Ablässe des Missionskreuzes, wovon einer vollkommen und einer unvollkommen ist, mit den Anweisungen zu deren Ausführung.
Die Marienikone Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe ist eines der weltweit bedeutendsten Gnadenbilder und hat seinen Ursprung im 14. Jh. wohl auf der Insel Kreta. Das originale Bild misst 41,5 x 53 cm und ist auf Nussbaumholz gemalt. Seit 1867 gehört es zum Hochaltar der römischen Kirche Sant’ Alfonso, die vom Redemptoristenorden geleitet wird. Der Orden trug durch seine volksmissionarische Tätigkeit entscheidend zur Verbreitung des Bildes bei.

Die Volksmissionen waren ausserordentliche Seelsorgen und wurden auf Pfarreiebene durchgeführt. Sie dienten der Vertiefung und Erneuerung des Glaubens, des christlichen Lebensvollzugs und der Rückgewinnung von passiv gewordenen Gläubigen.
Ihre Blütezeit erlebten Volksmissionen 1850–1960. Damals wurden sie in den meisten Pfarreien abgehalten und in zeitlichen Abständen von zehn und mehr Jahren wiederholt. Die Volksmissionen geschahen meist entweder in der Form einer achttägigen Gesamtmission mit Predigten für alle Pfarreiangehörige oder einer 14- bis 18-tägigen Standesmission, in welcher die drei Stände Kinder, Frauen/Jungfrauen und Männer/Jungmänner nacheinander und getrennt unterwiesen wurden. Dabei legten jeweils zwei bis drei Volksmissionare die Glaubenswahrheiten mittels Predigten, Vorträgen, Andachten und liturgischen Feiern dar und hielten zum Empfang der Sakramente an.

Die kleinformatigen Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
Kühlen, Bernhard, Druck- und Verlagshaus, gegründet 1825 in Mönchengladbach
1933
H. 11.8, B. 7 cm
Lithografie auf Papier
T 30428
https://www.portraitarchiv.ch/portrait/show/217975, aufgerufen am 23.11.2022.

Franz Xaver Bischof, Volksmission, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.07.2013. https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011454/2013-07-30/, aufgerufen: 14.03.2022.
Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche, Anlässe, Andenken, Erinnerung