Grafik (Faltblatt): Kleines Andachtsbild mit dem Marientypus Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe, Mitgliederausweis für die Bruderschaft der christlichen Mütter in Basadingen, Filiale der Erzbruderschaft Regensburg

zurück

Dokument aus einer Sammlung mit devotionalen und sakralen Schriften im Pfarrhaus Mammern.

Bildüberschrift: «Bruderschaft christlicher Mütter».
Unter dem Bild gedruckte Aufschrift und leere Zeilen zum handschriftlichen Ausfüllen: «Unsere liebe Frau von der immerwährenden Hilfe / Frau .... ist als Mitglied in die Bruderschaft aufgenommen worden. Basadingen, den ... 19... Der Präses: ...».

Auf der linken Innenseite stehen die Bedingungen für einen vollkommenen Ablass, die der Papst den Mitgliedern der kirchlichen Müttervereine gewährt. Überschrift: «Breve [päpstlicher Erlass] des heiligen Vaters Papst Pius IX. vom 6. Juli 1871».
Am Schluss der Vorschriften: «Der Ablass kann fürbittweise den im Fegefeuer leidenden Seelen zugewendet werden.»

Innenseite rechts oben «Tägliches Gebet» an Maria. Anrufung an Maria und an Heilige um Fürbitte, rechts unten und Rückseite mit Statuten der Bruderschaft in 14 Paragrafen dargelegt. Überschrift: «Statuten der christl. Mütter in Basadingen unter Anrufung der schmerzhaften Mutter Maria. / (Mit bischöflicher Genehmigung)».
Die Marienikone Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe ist eines der weltweit bedeutendsten Gnadenbilder und hat seinen Ursprung im 14. Jh. wohl auf der Insel Kreta. Das originale Bild misst 41,5 x 53 cm und ist auf Nussbaumholz gemalt. Seit 1867 gehört es zum Hochaltar der römischen Kirche Sant’Alfonso, die vom Redemptoristenorden geleitet wird. Der Orden trug durch seine volksmissionarische Tätigkeit entscheidend zur Verbreitung des Bildtypus bei.

Die im 19. Jh. gegründeten katholisch christlichen Müttervereine hatten ihr Vorbild in den karitativ tätigen Frauenorganisationen bürgerlicher und adliger Frauen, die nicht der Pfarrgemeinde unterstellt waren, deren Mitglieder sich aber zu gemeinschaftlich religiösen Handlungen versammelten. Die Müttervereine richteten sich vorerst an den Lebensstand der Mütter, später waren auch Witwen und kinderlose Ehefrauen als Mitglieder zugelassen. 1868 wurde die Bruderschaft der christlichen Mütter in Regensburg ins Leben gerufen, die Papst Pius IX. 1871 zur Erzbruderschaft erhob. In der Folge entstanden viele, dem Mutterhaus unterstellte Zweigstellen, wie jene in der Gemeinde Basadingen. Ziel dieser Gemeinschaften war es, die Frauen mittels religiöser Handlungen wie Messen, persönlicher Andacht, Vorträgen und Pflichtlektüre sittlich zu bilden, damit diese in der Erziehungs- und Familienarbeit tugendhaft im Sinne der katholischen Kirche Einfluss nehmen konnten.
Vereinsbuchdruckerei Frauenfeld
um 1900
H. 14.7, B. 17.9 cm
Lithografie und Druck mit Bleisatz auf Velinpapier
T 30232
Statuten eines christlichen Müttervereins, in: Mitteilungen des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes, Beilage zu «Katholische Frauenzeitung», 6. Jahrgang, Nr. 8, Einsiedeln 1906. https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=skf-001%3A1906%3A6%3A%3A784, aufgerufen am 15.06.2023.

Staatslexikon, Christliche Frauenverbände. https://www.staatslexikon-online.de/Lexikon/Christliche_Frauenverb%C3%A4nde, aufgerufen am 15.06.2023.
Schlagwörter: Druckgrafik, Hauswirtschaft, Persönliche Schreiben, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche, Vereinswesen, Kommunikation