Grafik (Faltblatt): Totenzettel (Leidhelgeli), Andenken an Maria Theresia Ledóchowska, Gründerin der St. Petrus Claver-Sodalität, Aufruf zur Meldung von Gnadenerweisungen dank der Fürsprache von Ledóchowska

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 Voderseite  Rückseite
 Voderseite

Voderseite

Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Schwarz-weiss Fotografie der Verstorbenen auf Vorderseite. Innenseiten mit Lebensbeschreibung der Ordensgründerin mit
Überschrift: «Das Göttlichste des Göttlichen ist mitzuwirken am Heile der Seelen. (Wahlspruch von M. Th. Ledóchowska.)»
Rückseite mit Gebet: «Gebet zur Erlangung der Seligsprechung der Dienerin Gottes Maria Theresia Ledóchowska.»
Druckerlaubnis: «Imprimatur. Salzburg, 27. Mai 1926, F. e. Ordinariat A. Keil, Generalvikar.»
Antonius Keil (1854–1926) war Weihbischof der Erzdiözese Salzburg.
«Personen, die auf die Fürbitte der Dienerin Gottes Gnadenerweise erlangt haben, werden gebeten, es der St. Petrus Claver-Sodalität mitzuteilen: Rom (1 23) via dell’Olmata 16 oder einer anderen bekannten Sodalitätsadresse.»
«1 35 27. Missionsdruckerei Maria Sorg».
Die St. Petrus Claver-Sodalität war eine 1894 von der polnischen Gräfin Maria Theresia Ledóchowska (1863–1922) gegründete Kongregation, die sich auf die Mission in Afrika und die Abschaffung der Sklaverei fokussierte, wobei ihr Vorbild der spanische Jesuit Petrus Claver war. Die Sodalität stand weder im Dienst einer Nation noch eines Ordens. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit legte Ledóchowska auf Publikationen wie der Monatszeitschrift «Echo aus Afrika» oder religiöser Schriften in afrikanischen Sprachen für die Mission vor Ort, weshalb 1898 eine Druckerei im Missionshaus «Maria Sorg» bei Salzburg eingerichtet wurde. 1910 wurde die Gemeinschaft von Papst Pius X. anerkannt.
Das Mutterhaus des Ordens befindet sich in Rom, die Schweizer Zentrale in Zug an der St. Oswalds-Gasse.
Um das Seligsprechungsverfahren einer verstorbenen Person erfolgreich vorantreiben zu können, bedurfte es Berichten von Wundern, die auf die Fürsprache der Verstorbenen zurückzuführen waren. Deshalb wurde dieses Blatt mit dem Aufruf publiziert, Gnadenerweisungen, d. h. Gebetserhörungen aufgrund der Fürbitte von Theresia Ledóchowska zu melden wie auch die Seligsprechung der Gräfin ins Gebet einzubeziehen.

Die diözesane Untersuchungsphase einer Seligsprechung dauerte Jahrzehnte und endete bei positiver Beurteilung in der Zustellung der Akten an die vatikanische Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, die wiederum eine umfangreiche Prüfung des Kandidaten oder der Kandidatin zu vollziehen hatte. Ein Seligsprechungsverfahren wird frühestens fünf Jahre nach dem Tod der Person eingeleitet. Theresia Ledóchowska wurde 1975 selig gesprochen.

Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil 1963 war die Herausgabe «Kleiner Andachtsbilder» der kirchlichen Zensurstelle, d. h. dem Bischof oder dem Generalvikar des Bistums unterstellt, welcher die Druckerlaubnis für die Blätter erteilen musste, bevor sie in den Verkauf gelangen konnten. Psychologische und sexuelle Themen sowie Darstellungen von Eheproblemen waren nicht erlaubt.
1926
H. 11.6, B. 7 cm
Rastertiefdruck und Druck mit Bleisatz auf Velinpapier
T 30262
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.

Petra Fischer, Die Missionszeitschrift Echo aus Afrika und das durch sie vermittelte Afrikabild 1929–1925, Seminararbeit Universität Wien, 2001.

Hans Gärtner, Andachtsbildchen, Kleinode privater Frömmigkeitskultur, München 2004, S. 87–93, 125–132.

Erzdiözese München und Freising, Seligsprechungsprozesse. https://www.erzbistum-muenchen.de/im-blick/seligsprechung/cont/85027, aufgerufen am 15.06.2023.
Schlagwörter: Druckgrafik, Schriften, Fotografie, Porträt, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche, Kommunikation, Andenken, Erinnerung, Tod