Grafik: Fleissbildchen für die christliche Seelsorge im Unterricht

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Aus der Sammlung mit devotionalen und religiösen Schriften im Pfarrhaus Mammern.

Darstellung einer sitzenden, von einer Kinderschar umgebenen Lehrerin, die in der linken Hand ein Buch hält, aus dem sie vorliest.

Bildüberschrift Banderole:
«Nimm gute Lehr’ in Acht.»
Unter Bild Bibelzitat und Gebet in Gedichtform:

«Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. Lucas 2, 52.»

«Gott, dessen Güte Alles schafft,
Durch Dich hab' ich mein Leben.
Gesundheit, Segen, Luft und Kraft
Hast du mir heute gegeben.
Zur Arbeit gieb uns frohen Muth
Und lass uns werden fromm und gut.»

Rahmung mit Girlande aus roten Rosen, gelben Blumen, Glockenblumen und Efeu.

Mit Fleissbildchen (Lobzettel) wurden Schüler und Schülerinnen für gute Leistungen belohnt. Sie gehörten ab dem 19. Jh. zum Schulwesen und motivierten die Kinder, sich emsig und gehorsam zu benehmen. Kleine Andachtsbilder und Fleissbildchen sind ähnlich gestaltet und weisen vergleichbare Motive auf.
Erstere sind kleinformatige Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit. Sie dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
19. Jh.
H. 10.2, B. 6.6 cm
Kreidelithografie auf Papier
T 30180
Christina Pieske, Das ABC des Luxuspapiers, Herstellung, Verbreitung und Gebrauch 1860 bis 1930, Berlin 1983, S. 123–125.
Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Religion, Brauchtum, Bildungswesen