Grafik: Hl. Bruno, der Gründer des Kartäuserordens, Buchseite

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Stehender, andächtiger hl. Bruno im Ordensgewand, mit verschränkten Armen. Heller Heiligenschein um seinen Kopf. Bildunterschrift « S. Bruno, Carthusianorum Fundator.».
1841 gründete der spätere Kölner Erzbischofs Johannes von Geissel den «Verein zur Verbreitung religiöser Bilder» in Düsseldorf, um qualitativ hochstehende und preiswerte religiöse Bilder in Form von Stahlstichen einem breiten Publikum zugänglich zu machen und um den Gläubigen einen Sinn für guten Geschmack zu vermitteln. Denn die Kleinen Andachtsbilder missfielen zunehmend den kirchlichen Kreisen, da sie als kitschig, künstlich und geschmacklos galten. Viele Künstler und Künstlerinnen, wie Andreas Müller und Heinrich Nüsser, lieferten Vorlagen für Drucke und auch die Kunstakademie Düsseldorf, an welcher die religiöse Kunst im Stil der Nazarener gefördert wurde, beteiligte sich am volkserzieherischen Vorhaben, die künstlerische Qualität der grafischen Devotionalien zu heben. Ausgewählt für den Druck wurden zum einen zeitgenössische Werke, zum anderen auch Gemälde berühmter Altmeister, die als geschmackvoll betrachtet wurden, wie beispielsweise Leonardo da Vinci. Produziert wurden die Grafiken von der Druckerei und dem Verlag Schulgen, der ab 1854 auch den französischen Markt belieferte. Der Verein war äusserst erfolgreich, hatte Mitglieder aus dem europäischen Hochadel und wurde von der Elite der katholischen Kirche empfohlen und gefördert.
Müller, Andreas (1811–1890), Maler

Nüsser, Heinrich (1821–1883), Zeichner, Kupferstecher
2. Hälfte 19. Jh.
H. 9.8, B. 4.8 cm
Stahlstich auf Büttenpapier
T 9243
Bilder und Bildchen des heiligen Bruno, Katalog der Ausstellung im Ittinger Museum, 1984.
Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Bücher, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kloster, Kirche