Grafik: Kleines Andachtsbild mit dem hl. Augustinus

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Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit.

Hochrechteckige Kartusche mit Eierstäben, darin die Darstellung des hl. Augustinus von Hippo mit Mitra (Kopfbedeckung der Bischöfe sowie von bestimmten Äbten mit Rechts- und Verwaltungshoheit) und mit seinem Attribut, einem wasserschöpfenden Kind an einem Gewässer. Im Hintergrund eine Gebirgskette.
Der Kirchenvater Augustinus (354–430) war zunächst Rhetoriklehrer in Rom sowie Mailand und liess sich 387 taufen. Zurück in seiner Heimatstadt Thagaste in Nordafrika lebte er in einer Klostergemeinschaft und wurde 391 zum Bischof von Hippo Regius geweiht. Neben Hieronymus, Ambrosius von Mailand und Papst Gregor dem Großen zählt er zu den vier lateinischen Kirchenväter. Zudem ist er Fürsprecher der Theologen, Buchdrucker und Bierbrauer und ist zuständig für gutes Augenlicht.

Die kleinformatigen Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
Kempter, Joseph, Kupferstecher und Verleger
18. Jh.
H. 12.7, B. 7.7 cm
Kupferstich auf Büttenpapier, koloriert
T 43041
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.
Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum