Grafik: Kleines Andachtsbild mit dem hl. Wendelin als Hirte, eventuell Fleissbildchen für Schüler und Schülerinnen

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Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Der Heilige sitzt auf einer Wiese am steilen Hang im Schatten eines Baumes und liest. Neben ihm ein Schaf, das an seinem Futterbeutel riecht und knabbert.

Der Legende nach soll der hl. Wendelin im 6. Jh. im Bistum Trier missioniert haben. Er gilt als Schutzpatron der Bauern, Hirten und Schäfer sowie der Herden und des Viehs, das er vor Krankheiten und Seuchen bewahren soll.

Mit Fleissbildchen (Lobzettel) wurden Schüler und Schülerinnen für gute Leistungen belohnt. Sie gehörten ab dem 19. Jh. zum Schulwesen und motivierten die Kinder, sich emsig und gehorsam zu benehmen. Kleine Andachtsbilder und Fleissbildchen sind ähnlich gestaltet und weisen vergleichbare Motive auf.
Erstere sind kleinformatige Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit. Sie dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
Franke, Hans (1892–1975), Maler und Schriftsteller
1. Hälfte 20. Jh.
H. 11.1, B. 7 cm
Offsetdruck auf Papier
T 30412
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.
Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche, Bildungswesen