Grafik: Kleines Andachtsbild mit der Darstellung der Elevation beim eucharistischen Gottesdienst, Ausweis für die Mitgliedschaft des verstorbenen Joseph Jost in den Mariannhiller Messbund

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Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Vorderseite mit Darstellung der Erhebung des Kelchs und dem Zeigen des gewandelten Weins während der Messe (Elevation), wobei das Blut Jesu aus seinen Wundmalen direkt in den Kelch fliesst. Drei Engel und der zelebrierende Priester fangen es dabei in Kelchen auf.
Darunter in Handschrift «In den Mariannhiller Messbund wurde aufgenommen: † Jüngling Joseph Jost am 7. Juli 1914. Gerard Wolpert Abt von Mariannhill.» Stempel des Abts.

Rückseite mit weiterem Stempel von Abt Wolpert und jenem des Apostolischen Vikariats Natal, seit 1951 Erzbistum Durban.
Titel: «Der Marianhiller Messbund gesegnet und empfohlen von Sr. Heil. Papst Pius X. am 6. Okt. 1906 und approbiert vom hochwürdigsten Herrn Bischof D. D. Heinrich Delalle O. M. I. apostolischer Vikar von Natal, sowie von dem Ordens-Obern, gewährt den Mitgliedern Teilnahme an den Verdiensten der Marianhiller Mission in Süd-Afrika.»

Darunter vier Grundsätze des Bundes:
«I. Jedermann kann in denselben aufgenommen werden, Lebende wie Verstorbene. Als einzige Bedingung ist zu diesem Zwecke für jede einzelne Person eine Aufnahmegebühr von 1 Fr. zu entrichten. Jedes Mitglied des Messbundes erhält als Aufnahmebestätigung ein Bild und sein Name wird in das dafür angelegte Register eingetragen. Bei Aufnahme von Verstorbenen ist ein † vor deren Namen zu setzen.»

«II. Täglich werden im Kloster Mariannhill für lebende und verstorbene Wohltäter zwei hl. Messen gelesen, am ersten Sonntag im Monat wird für diese das Hochamt gehalten, und oft noch wird eine dritte hl. Messe für den gleichen Zweck hinzugefügt.»

«III. Mehr als 300 Ordensmissionare und zirka 350 Schwestern opfern monatlich eine hl. Kommunion für die Wohltäter auf und verrichten gemeinschaftlich Gebete für dieselben.»

«IV. Täglich wohnen im Mutterhaus Marianhill und seinen Stationen Tausende von schwarzen Kindern einer hl. Messe bei und werden angeleitet gemeinschaftlich Gebete für die Wohltäter zu verrichten.»

Spendenaufruf auf die Spendenadresse:
«Vertretung der Mariannhiller Mission Altdorf, Uri, Schmiedgasse.»
Die Kongregation der Missionare von Mariannhill entwickelte sich aus dem Trappistenkloster Mariannhill, das 1882 in der Nähe der südafrikanischen Hafenstadt Durban gegründet wurde und zur Ordensgemeinschaft der Zisterzienser der strengeren Observanz gehörte. 1909 löste sich die Mariannhiller Kongregation vom Ordensverband der Trappisten. Die Mariannhiller Missionare, die hauptsächlich in Afrika tätig waren, bauten ihr Netzwerk in Europa aus, wo Niederlassungen in Österreich, Deutschland und ab 1887 in der Schweiz entstanden. 1910 richtete der Orden eine Vertretung in Altdorf ein, zuerst an der Schmiedgasse und ab 1927 in der «Husermühle» am alten Klausenweg.
Der Mariannhiller Messbund, eine weltweite Gebetsgemeinschaft, besteht aus Geistlichen und Laien, wobei die Missionare des Ordens täglich eine Messe für die lebenden sowie eine für die verstorbenen Mitglieder des Bundes zelebrieren. Die weltlichen Mitglieder entrichten einen einmaligen Beitrag an die Organisation und werden in die Ablassgebete der Geistlichen einbezogen, um einen Nachlass der Sündenstrafen im Jenseits zu erlangen. Die Mitgliedschaft kann auch durch eine nahestehende Person ausgelöst werden. Ebenso werden Verstorbene aufgenommen. Die Mitgliedschaft wird mittels eines solchen Blattes bestätigt.

Der Franzose Heinrich Delalle (1869–1949) war von 1903 bis 1946 apostolischer Vikar von Natal. Der Bruder der Ordensgemeinschaft der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria (Oblati Mariae Immaculatae, Ordenskürzel OMI) wurde 1903 zum Titularbischof von Thugga geweiht.
1914
H. 17.8, B. 10.7 cm
Farblithografie und Lithografie auf Velinpapier
T 30166
Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Persönliche Schreiben, Religion katholisch, Brauchtum, Anlässe