Grafik: Kleines Andachtsbild mit der Darstellung vom hl. Antonius und der Erscheinung des Jesuskindes, Andenken zum Namenstag des Heiligen am 13. Juni

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 Vorderseite  Rückseite
 Vorderseite

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Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Szene mit dem hl. Antonius, der vor einem Betpult kniet, worauf die aufgeschlagene Bibel liegt. Der Heilige hat eine Vision, in welcher ihm Jesus Christus in lilafarbenem Kleid auf einer Wolke mit geflügelten Engelsköpfen, mit einer weissen Lilie (Symbol der Reinheit und Jungfräulichkeit) in der Hand erscheint.

Bildunterschrift: «S. Antonius. Ich will dich lieben Herr im Werke. (Kirchenlied.)». Anlehnung an das Kirchenlied «Ich will dich Lieben in der Stärke» vom barocken Lyriker Johann Scheffler alias Angelius Silesius (1624–1677), der es 1657 in seinem Gedichtband «Heilige Seelen-Lust» veröffentlichte.

Rückseite mit Handschrift: «Zum Andenken an den Namenstag / 1923 / J. K. Ge.»
Antonius von Padua (1195–1231), auch Antonius von Lissabon genannt, war ein portugiesischer Ordenspriester des Franziskanerordens. Antonius erfuhr eine nächtliche Vision mit der Muttergottes, die ihm das Jesuskind in die Arme legte, weshalb er häufig mit diesem dargestellt wurde. Die Lilie symbolisiert seine christusähnliche Reinheit.

Das Gedenken an Heilige gehört zum Glaubensleben der katholischen Kirche. Dafür stehen die zahlreichen Namenstage zu Ehren der Heiligen, die im Laufe eines Kirchenjahres gefeiert werden. In der Regel wird der Heilige oder dem Heilige an ihrem oder seinem Todestag, d. h. am Geburtstag im Himmel, in den liturgischen Texten der heiligen Messe und des Stundengebets gedacht.

Die kleinformatigen Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
1923
H. 10.8, B. 6.3 cm
Buchdruck, Vierfarb- mit Golddruck auf gestrichenem Papier
T 30386
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.
Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Persönliche Schreiben, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche, Anlässe, Andenken, Erinnerung, Porträt