Grafik: Kleines Andachtsbild mit ikonenhafter Darstellung der Mondsichelmadonna in der Mandorla und Gebet zu Maria auf der Rückseite

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 Vorderseite  Rückseite mit Gebet
 Vorderseite

Vorderseite

Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Betende Maria mit vor der Brust gekreuzten Händen und rotem Nimbus, auf der Mondsichel und dem Schlangenkopf stehend, darunter die Weltkugel, um welche sich die Schlange windet, diese mit einem Apfel im Mund. Über dem Kopf von Maria eine weisse Taube mit ausgebreiteten Flügel (Hl. Geist) und Kreuznimbus.

Rückseite mit Gebet mit dem Titel «Gebet zu Maria der Mutter von der immerwährenden Hilfe»

«Jungfrau, Mutter Gottes mein,
Lass mich ganz dein eigen sein!
Dein im Leben und im Tod;
Dein im Unglück, Angst und Not;
Dein in Kreuz und bitt'rem Leid;
Dein für Zeit und Ewigkeit.
Jungfrau, Mutter Gottes mein,
Lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter! auf Dich hoff' und baue ich!
Mutter! zu Dir ruf' und seufze ich!
Mutter! Du Gütigste, steh' mir bei!
Mutter! Du Mächtigste, Schutz mir verleih'!
O Mutter! so komm', hilf beten mir!
O Mutter! so komm', hilf streiten mir!
O Mutter! so komm', hilf leiden mir!
O Mutter! so komm' und bleib' bei mir!

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!
Du willst mir ja helfen, o Gütigste!
Du musst mir nun helfen, o Treuste!
Du wirst mir auch helfen, Barmherzigste!
O Mutter der Gnade! Der Christen Hort!
Du Zuflucht der Sünder! Du Heiles Pfort'!
Du Hoffnung der Erde! Des Himmels Zier!
Du Trost der Betrübten, ihr Schutzpanier!

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?
Wann hast du vergessen ein kindlich Gebet?
Drum ruf' ich beharrlich im Kreuz und im Leid:
‹Maria hilft immer! – Sie hilft jederzeit.›
Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:
‹Maria hilft immer, in jeglicher Not!›
So glaub' ich und lebe und sterbe darauf:
‹Maria hilft mir in den Himmel hinauf!›
Jungfrau, Mutter Gottes mein ...»
Die kleinformatigen Heiligenbilder mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränken und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.

Beuroner Kunstverlag, Verlag der Benediktiner-Erzabtei St. Martin zu Beuron (DEU), gegründet 1868
um 1920
H. 11.7, B. 7.5 cm
Offsetdruck auf Papier
T 30373
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.

Harald Siebenmorgen, Die Anfänge der Beuroner Kunstschule, Sigmaringen 1983.

Hans Gärtner, Andachtsbildchen, Kleinode privater Frömmigkeitskultur, München 2004, S. 87–93.

Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche