Grafik: Kleines Andachtsbild mit Jesus Christus am Kreuz, der zu Franziskus von Assisi spricht, Andenken an das 50-jährige Priesterjubiläum von Josef Schmid, Direktor im Kinderheim St. Iddazell in Fischingen, mit Ablassgebet

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 Vorderseite  Rückseite
 Vorderseite

Vorderseite

Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Nach dem Gemälde «Der heilige Franziskus umarmt Christus am Kreuz» von Murillo Bartolomé Esteban (1618–1682), um 1668, im Museo de Bellas Artes in Sevilla.

Oben links im Bild zwei fliegende Engel, welche die heilige Schrift aufgeschlagen halten.

Rückseite mit Widmung:
«1867 / 1917 Andenken an mein 50jähriges Priester-Jubiläum gefeiert Sonntag den 29. Juli 1917, in der Klosterkirche zu Fischingen. Dr. Jos. Schmid, Direktor der Waisenanstalt St. Iddazell».

Darunter Gebet und Ablassgebet: «Die Erbarmungen des Herrn will ich preisen ewiglich. (Ps. 88, 1.) Herz Jesu, ich vertraue auf Dich. (Ablass.)».

Der Archäologe, Kunsthistoriker und Naturwissenschaftler Max Hirmer (1893–1981) gründete 1948, zusammen mit seiner Frau Anne, den Verlag «Gesellschaft für wissenschaftliches Lichtbild», der 1952 zum Hirmer Verlag umbenannt wurde und sich zu einem der bedeutendsten Kunstverlage in Europa entwickelte. Das Programm umfasst ein breites Spektrum an Kunstbüchern zur Architektur, Skulptur, Malerei und zum Kunstgewerbe im europäischen und aussereuropäischen Raum von der Antike bis zur Moderne. Viele Publikationen sind mit Fotografien illustriert, die Max Hirmer und später sein Sohn Albert Hirmer und dessen Ehefrau Irmgard Ernstmeier-Hirmer anfertigten. Das Fotoarchiv Hirmer gehört zum Bildarchiv Foto Marburg der Philipps-Universität Marburg.

1879 erwarb der katholische Männerverein St. Iddazell das Kloster Fischingen samt Liegenschaften, um darin eine Waisenanstalt einzurichten, die sich im Verlaufe der Jahrzehnte zum Erziehungs- und späteren Sonderschulheim entwickelte. 1974–1976 wurde die Schule aus den Konventsgebäuden ausgesiedelt und im neuen Trakt auf dem Chliberg in Fischingen untergebracht. Die Betreuung der Schüler und Schülerinnen oblag den Schwestern aus dem Kloster Menzingen bzw. ab 1957 bis 1999 aus Melchtal. Ab 1943 übernahmen die Benediktiner aus Engelberg die Schulleitung. Bis 1950 unterrichteten ausschliesslich weltliche Lehrer, danach auch Lehrschwestern und -brüder.
Ab 2010 tauchten in der Schweizer Presse Berichte auf, wonach ehemaligen Schülern und Schülerinnen im Schülerheim Fischingen mannigfache Gewalt angetan worden sei. Deshalb gab der Verein Kloster Fischingen der Beratungsstelle für Landesgeschichte (BLG) an der Universität Zürich den Auftrag, die Vorwürfe zu untersuchen. Der Bericht des BLG vom 31. März 2014 legte die strukturellen und personellen Missstände im Schulheim offen und deckte den Missbrauch sowie die körperliche und sexualisierte Gewalt auf, denen die Kinder ausgesetzt waren.

Die kleinformatigen Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
Hirmer, Max, Kunstverlag, München, D
1917
H. 10.7, B. 6 cm, Bildmass: H. 8.1, B. 5.2 cm
Autotypie und Druck mit Bleisatz auf gestrichenem Velinpapier
T 30276
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.

https://www.uni-marburg.de/de/fotomarburg/das-besonderes-bild/hirmer_verlag, aufgerufen am 13.04.2023.
Schlagwörter: Fotografie, Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche, Kloster, Bildungswesen, Anlässe, Andenken, Erinnerung