Grafik: Kleines Andachtsbild mit Jesus Christus beim Tragen des Kreuzes nach Golgatha zur Kreuzigungsstätte mit Hilfe von Simon von Kyrene, kombinierte Darstellung der Kreuzwegstationen drei und fünf

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Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit aus der Sammlung im Pfarrhaus Mammern.

Jesus Christus kriecht auf den Knien, auf seinem Rücken das Kreuz, das auch von Simon von Kyrene gehalten wird.
Sowohl Markus (Mk 15, 21) als auch Lukas (Lk 23, 26) erwähnen Simon von Kyrene, (auch Cyrene oder Zyrene). Sie berichten, dass dieser auf dem Heimweg von der Feldarbeit auf römische Soldaten stiess, die ihn zwangen, das Kreuz von Jesus zu tragen.

Grafik nach dem Gemälde «Christus trägt das Kreuz» von Tizian (Tiziano Vecellio 1488/1490–1576) von 1565, im Museo del Prado in Madrid.
1911 eröffnete Louis Rouart (1875–1964) am Place Saint-Sulpice 6 in Paris ein Verlagshaus mit Buchhandlung, das sich neben christlicher Literatur auf die druckgrafische Reproduktion sakraler Bildwerke der Malerei und Plastik spezialisierte. Dem Verleger war es ein Anliegen, hochwertige religiöse Abbildungen für ein breites Publikum zu publizieren, um so das Sentimentale und Theatralische im sulpicianischen Stil wie auch akademische Bildfindungen eindämmen zu können. Neben der Vervielfältigung alter Meister wie Tizian schufen zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen Werke für das Unternehmen. Zudem kooperierte der Verlag mit den Ateliers d'Art Sacré (1919–1947), einer künstlerischen Bewegung in Paris, die in ihren Werkstätten Malerinnen und Plastiker ausbildete, um die religiöse Kunst in ähnlicher Absicht wie Rouart zu reformieren.
Das Verlagshaus Rouart lässt sich mit dem 1841 in Düsseldorf gegründeten Verein zur Verbreitung religiöser Bilder vergleichen, der ebenfalls zum Ziel hatte, druckgrafische Devotionalien vom Kitsch zu befreien und sie preisgünstig unter die Leute zu bringen. Auch der Düsseldorfer Verein arbeitete mit einer Lehranstalt zusammen, und zwar der Kunstakademie Düsseldorf.

Die kleinformatigen Blätter mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränke und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
Librairie de l'Art catholique (1911–1970), Verlagshaus und Buchhandlung in Paris
um 1930
H. 11, B. 6.9 cm
Einfarbiger Rastertiefdruck auf Velinpapier
T 30394
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.
Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum, Kirche