Grafik: Kleines Andachtsbild mit Porträt der hl. Apollonia in ovalem Medaillon

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Private Devotionalie der Volksfrömmigkeit.

Aufgrund ihres Foltertodes (Martyrium) hält sie eine Zahnzange als ihr Attribut in ihrer linken Hand und zeigt mit ihrer Rechten auf das Kinn.
Apollonia lebte im 3. Jh. in Alexandria in Ägypten. Sie starb wahrscheinlich um 249 den Tod einer Märtyrerin. Bischof Dionysius berichtet, dass ihr die Zähne ausgeschlagen und die Kinnlade zertrümmert worden sei.
Wegen dieses Martyriums wird sie bei Zahnschmerzen und -leiden angerufen und ist Schutzpatronin der Zahnärzte.

Die kleinformatigen Heiligenbilder mit magischer Heils- und Gnadenwirksamkeit dienten als Einlagen in Gebets- und Gesangsbücher, wurden in Koffer, Schränken und an Wände geklebt oder gar ins Grab gelegt. Als Amulett trug der gläubige Mensch die Bildchen zum Schutz vor bösen Kräften am Körper oder legte sie kranken Körperstellen auf.
Gleich, Franz Josef (1770–1825), Kupferstecher in Augsburg
um 1800
H. 15.3, B. 9.5 cm
Kupferstich auf Büttenpapier, koloriert
T 43043
Das kleine Andachtsbild, Katalog der Ausstellung im Hamaland-Museum in Vreden 1982, im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer 1982, in der Galerie der Stadt Bocholt 1983, Straelen 1982.

Dieter Pack, Die historische Entwicklung des Apollonia-Kults unter besonderer Berücksichtigung des sog. «Kleinen Andachtsbildes», Dissertation, Bayerischen Julius-Maximilians-Universität zu Würzburg, Würzburg 2003. https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/opus4-wuerzburg/frontdoor/deliver/index/docId/589/file/pack.pdf, aufgerufem am 01.01.2022.
Schlagwörter: Druckgrafik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Religion katholisch, Brauchtum