Hochrechteckiger beidseitig geschnitzter Gebäckmodel: Dame in Tracht mit gefältelter Schürze, gefälteltem Brusttuch und Brautkrone («Schäppeli») sowie Handschuh mit Spitzenbesatz, aus dem Haushalt der Familie Müller in Frauenfeld

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Auf Kante der Längsseite Brandzeichen: «AW».

Pressform für Marzipandekor auf Torten und Lebkuchen oder für Anisbrot.


Der Handschuh spielte eine wichtige Rolle bei der Verlobung und Hochzeit. Die Braut erhielt vom Bräutigam einen Handschuh als Zeichen seiner Treue und als bleibendes Liebespfand.
Bei der Taufe schenkten Paten dem Kind Handschuhe als Zeichen des Schutzes und Segens.

Brandzeichen verweisen auf den Eigentümer der Gebäckform. Denn der Model wurde beim Feinbäcker deponiert, der damit für den Eigentümer Konfekt modellierte. Um die Formen den Auftraggebern zuweisen zu können, versah man sie mit Brand- bzw. Ritzzeichen, welche häufig die Initialen, manchmal auch das Familienwappen zeigen.
18. Jh.
H. 10.4, B. 5.4, T. 2 cm
Birnbaumholz, geschnitzt
T 8930
Linus Feller, Änismodel, Geschichte – Brauchtum – Symbolik, Die Freude am Weiterleben einer Volkskunst, Olten 1998, S. 88.
Schlagwörter: Brauchtum, Hauswirtschaft, Kunsthandwerk, Essen, Gerät, Symbol