Klosterarbeit mit Andachtsbild: Kreuz, Heiligstes Herz Jesu und Leidenswerkzeuge auf getrocknetem Eichenblatt in Form einer Collage, gefertigt vom Kartäuser François-Marie Hübscher (1864–1941)

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Auf der Mittelrippe des Blattes ein Kreuz mit flammendem Heiligstem Herz Jesu und seinen Leidenswerkzeugen wie Essigschwamm an Rohr, Lanze, Nägel und Strick. Links davon stehender Kartäuser. Unten weisse Rosen und Haferzweige mit weisser Stoffschleife. Entlang des Blattrands Nägelköpfe.
François-Marie Hübscher aus Dottikon legte sein Gelübde 1892 ab und trat 1897 in die Kartause Valsainte (FR) ein. 1898 erfolgte seine Priesterweihe in Freiburg i. Ü./CH.

Die katholische Kirche verehrt seit dem frühen Mittelalter das Heiligste Herz Jesu als Symbol der Liebe. Der Ursprung des Kults geht auf die Worte vom Apostel Johannes 19, 33–34 zurück, wonach das durchbohrte Herz die Quelle der Sakramente darstellen würde. In der 2. Hälfte des 19. Jhs. und im 20. Jh. wurde diese Frömmigkeit mittels päpstlicher Rundschreiben verstärkt. Zuletzt nahm Papst Benedikt XVI. (2005–2013) in seiner «Enzyklika Deus Caritas est» 2005 auf das durchbohrte Herz Jesu Bezug und rief zu einer Erneuerung der Herz-Jesu-Frömmigkeit im Herz-Jesu-Monat Juni auf.
Am ersten Freitag im Monat wird das Herz Jesu gefeiert.
In Österreich und im Südtirol wird der Herz-Jesu-Sonntag am zweiten Sonntag nach dem Fronleichnamsfest mit Prozessionen zelebriert. Unter anderem im Raum Bozen werden Herz-Jesu-Feuer entzündet.
Ende 19. Jh./Anfang 20. Jh.
H. 22.6, B. 12.3 cm
Auf Karton geklebt: Beschichtetes, einseitig gefärbtes Velinpapier mit ausgeschnittener Aussparung für aufgeklebte Collage aus Lithografien auf Velinpapier, Maschenware, getrocknetem Hafer und ebensolchem Moos, das wiederum auf einem getrockneten Eichenblatt klebt
T 8639
Margrit Früh, Ittinger Museum in der Kartause Ittingen, Führer durch das Ittinger Museum, Frauenfeld 1992, S. 106.

Getrude Friedrichkeit, Jesu-Herz-Verehrung, Religion, Rituale und Symbole heute (Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag, Reihe Ethnologie, Bd. 2), Marburg 2010.
Schlagwörter: Hauswirtschaft, Handarbeit, Kunsthandwerk, Religion katholisch, Brauchtum, Kloster, Symbol