Liturgische Kopfbedeckung: Mitra aus dem Augustinerchorherrenstift Kreuzlingen

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Insignium für die Amtshandlung eines geistlichen Würdenträgers (Bischof, Abt), gestaltet mit plastischer Reliefstickerei aus Perlen, feinen geschmiedeten Architekturelementen (spätgotische Krabben, Kreuzblume, Blattranken) und Emailmalerei mit den Schutzheiligen Afra und Ulrich.
Der Kanton Thurgau hob im 19. Jh. die Klöster auf. Ausser den Konventen Paradies (1838 verstaatlicht) und St. Katharinental (1868 verstaatlicht), wurden 1848 die Klostergüter säkularisiert. Liegenschaften, Mobiliar sowie liturgische Geräte und Textilien kamen zum Kantonseigentum. Im Vorfeld der Verstaatlichung liess der Regierungsrat den ehemaligen Klosterbesitz registrieren und Inventare der Mobilien erstellen. Diese Verzeichnisse belegen heute die Herkunft der klösterlichen Objekte.
In der Folge übernahm der Kanton ausgewähltes Klostermobiliar in seine Kunst- und Antiquitätensammlung. Diese Objekte, wie die Mitra, zählen zu den ersten Stücken der Museumssammlung.
um 1414/16. Jh.
H. 33, B. 28 cm
Goldschmiedearbeit, zum Teil silbervergoldet; Leinen; Seide; Perlen; Glas; Emailmalerei
T 83
Elke Jezler (Hrsg.), Visuelle Kultur und politischer Wandel, Der südliche Bodenseeraum im Spätmittelalter zwischen Habsburg, Reich und Eidgenossenschaft, Beiträge der internationalen Tagung des Historischen Museums Thurgau vom 16./17. Januar 2014, S. 102–173.
Schlagwörter: Herrschaft, Religion katholisch, Kloster, Kirche, Kunsthandwerk, Textilien