Liturgisches Gerät: Abendmahlsbecher aus der Thurgauisch-Schaffhausischen Höhenklinik (1922–2005) in Davos-Platz, Heilanstalt für Lungenkranke aus den Kantonen Thurgau und Schaffhausen

zurück

Konische Gefässe mit reliefiertem Kreuz, gestufter Fuss.
Ab 1922 konnten an Tuberkulose erkrankte Thurgauer und Thurgauerinnen sich therapeutisch im Queen Alexandra Sanatorium in Davos-Platz behandeln lassen. Das alpine Höhenklima und die Sonne sollten sie heilen. Die durch eine bakterielle Infektion hervorgerufene Tuberkulose war eine Volkskrankheit und verlief oftmals tödlich. Kantone und gemeinnützige Stiftungen eröffneten daher Volksheilstätten für die ärmeren Bevölkerungsschichten, während sich Privatklinken auf wohlhabende Patienten und Patientinnen ausrichteten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug ein Jahr. Erst in den 1940er-Jahren konnte das wirksame Antibiotikum gegen die schwere Krankheit eingesetzt werden.
Da Tuberkulose-Bakterien über Tröpfchen von Erkrankten übertragen werden, trank jede an der Messe teilnehmende Person den Abendmahlwein aus einem ihr überreichten kleinen Becher und nicht aus dem Gemeinschaftskelch.
Aufgrund der Tröpfcheninfektion war es verboten, auf den Boden zu spucken. Schilder mahnten, dies zu unterlassen.
1930er-Jahre
H. 5, D. 4.5 cm
Metall, versilbert
T 43431
Alfred Kreis, Die Thurgauischen Krankenanstalten (Thurgauer Jahrbuch, Bd. 4), 1928, S. 26–27.

Thurgauisch-Schaffhausische Höhenklinik Davos 1922–2005. https://query-staatsarchiv.tg.ch/detail.aspx?ID=206945, aufgerufen am 12.11.2024.
Schlagwörter: Staatliche Institutionen, Gesundheitswesen, Hygiene, Religion, Gerät