Malerei: Visitation des Obervogts mit Delegierten des Rats von St. Gallen in ihrer Gerichtsherrschaft Bürglen, Inspektionsreise im dreispännigen Landauer Richtung Mühle Bürglen, über die Thurbrücke zum Schloss Bürglen hinauf

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Bürglen war von 1579 bis 1798 im Besitz der Stadt St. Gallen. Die Herrschaft umfasste die niederen Gerichte Bürglen, Uerenbohl, Guntershausen (heute Guntershausen bei Berg), Heldswil, Mettlen und Istighofen sowie Teile von Hüttenschwil und Sulgen. Dazu kamen 1580 Mühlebach (heute Mühlebach bei Amriswil), 1647 Bleiken, 1664 Hessenreuti und 1665 Amriswil.
Der von der Stadt St. Gallen eingesetzte Ammann und Vorsitzende des Niedergerichts führte die Geschäfte von seinem Wohn- und Amtssitz Schloss Bürglen aus.
Jährlich fand ein sogenannter Verrichtebesuch statt. Dabei überprüften die Ratsherren aus St. Gallen die Zustände in der Gerichtsherrschaft und die Amtsführung des Obervogts.
Ende 18. Jh.
H. 24.7, B. 46.6 cm
Aquarell auf Papier
T 9623
Ernest Menolfi, Herrschaft auf dem Lande, in: Fenster zur Geschichte, 20 Quellen – 20 Interpretationen, Festschrift für Markus Mattmüller, B. Degen, F. Kurmann, A. Schluchter und J. Tanner (Hrsg.), Basel 1992.

Bruno Giger, Gerichtsherren, Gerichtsherrschaften, Gerichtsherrenstand im Thurgau vom Ausgang des Spätmittelalters bis in die frühe Neuzeit (Thurgauer Beiträge zur Geschichte, Bd. 130), 1993.

Ernest Menolfi, Bürglen, Geschichte eines thurgauischen Dorfes vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Zürich 1996.

Stefan Sonderegger, Die Territorialpolitik der Reichsstadt St. Gallen im Vergleich mit Zürich, in: Reichsstadt und Geld, Petersberg 2018, S. 212–214.
Schlagwörter: Herrschaft, Anlässe, Reisen, Genre, Landschaft