Medaille: Hochovale religiöse Medaille der Heidenmission (Neuland-Mission), mit Tragöse

zurück

Vs.: Umschrift: «BITTET DEN HERRN DER ERNTE – DASS ER ARBEITER – IN SEINE ERNTE SENDET.», in mehrfach gefalteter, einen Vierpass formende Schriftrolle. Der nimbierte stehende Christus auf Wolkenband mit ausgestreckten Armen, in Strahlenmandorla, flankiert von den allegorischen Darstellungen der Heidenmission in Asien: rechts Missionar von hinten in chinesischer Kleidung mit Haarzopf und Wanderstab, in Richtung eines chinesischen Gebäudes (mit zwei übereinander liegenden Dachvorsprüngen) schreitend, links ebenfalls ein Missionar von hinten in arabischer Tracht mit langem Mantel und Wanderstab, zu einem Bau zwischen Palmen sich hinwendend, im Abschnitt Wappenschild mit Kalvarienkreuz (Kreuz auf dem Berg Golgotha) zwischen Arabesken.
Rs.: In einem Vierpass die thronende Muttergottes im Dreiviertel nach rechts, umgeben von einigen Aposteln, darüber die Taube des Heiligen Geistes in einem Strahlenkranz, im Abschnitt mehrzeiliger Schriftzug: «O MARIA KÖNIGIN / DER APOSTEL / HILF D. ARMEN / HEIDEN».
Wurde als Anhänger an einer Kette getragen.

Mit der Entstehung des Christentums begann bereits in der Antike eine rege Missionstätigkeit zur Verbreitung des christlichen Glaubens. Zunächst auf Europa und die angrenzenden Gebiete des Mittelmeerraums beschränkt, weitete sich die Missionstätigkeit mit der Entdeckung des amerikanischen Kontinents zu Beginn des 16. Jhs. nach Amerika und Fernost (Jesuitenmission) aus.
Mit der kolonialen Expansion europäischer Staaten im 19. und frühen 20. Jh. in Afrika und Asien erhielt die so genannte «Heidenmission» einen neuen Aufschwung. Der Begriff bezieht sich dabei auf die Neulandmission, also auf die Missionierung von Ländern, die bis dahin kaum Kontakt zum christlichen Glauben hatten. Die Darstellung auf der Vorderseite dieser Medaille mit den beiden Missionaren in landesüblicher Tracht belegt die Ausrichtung der Missionstätigkeit nach China und Arabien.

Solche Medaillen dienten der Verankerung und Propagierung der überseeischen Missionsidee (Bekehrung fremder Völker zum christlichen Glauben) in Europa. Sie wurden in erster Linie an potentielle Unterstützende in den Heimatgemeinden verteilt (Spender, Schülerinnen im Religionsunterricht).
1. Hälfte 20. Jh.
H. 34, B. 24 mm
Aluminium, geprägt
T 19264e
Schlagwörter: Numismatik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Persönliche Accessoires, Religion katholisch, Brauchtum, Allegorie