Medaille: Religiöse Medaille der Skapulierbruderschaft, (Skapuliermedaille), mit runder Tragöse

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Vierpassförmig mit Nasen.
Vs.: Umschrift: «COR JESU – SACRAT[I] – SIMUM – MISERERE NOBIS» (Allerheiligstes Herz Jesu erbarme dich unser). In einem plastisch gestalteten gotischen Vierpass mit Nasen die Hüftfigur von Jesus mit Scheibennimbus von vorne, das Haupt leicht nach links geneigt, mit der angewinkelten Linken auf das flammende Herz Jesu im Strahlenkranz auf seiner Brust zeigend, die Rechte zum Segen erhoben, unten, ausserhalb des Rahmens, sieben von Punkten unterbrochene Rosetten.
Rs.: Umschrift: «REGINA DECOR – CARMELI O . P . N .» (Königin, Zierde des Karmels, bete für uns). In gotischem Vierpass mit Nasen, zwischen zwei zierlichen tordierten Säulen, welche einen gotischen Aufsatz tragen, die auf einer Wolke stehende Muttergottes mit Krone und Sternennimbus von vorne, in der Rechten ein Skapulier haltend, in der Linken das nimbierte bekrönte Christuskind tragend, welches ebenfalls ein Skapulier hält, oben und unten, ausserhalb der Rahmung, je ein Rosettenband.
Wurde als Anhänger an einer Kette getragen.

Das Skapulier (lat. scapularium, dt. Schulterkleid) bezeichnet einen grossen Überwurf, bestehend aus einem Vorder- und Rückenteil, der mittels zweier Schulterträger über der Tunika der Ordenstracht vieler religiöser Orden getragen wird. Aus diesem Überwurf entwickelte sich das kleine Skapulier, das ursprünglich aus zwei, mittels Schnüren miteinander verbundenen quadratischen Stücken des gleichen Stoffes wie der Überwurf bestand und während der Nachtruhe anstelle des Überwurfs getragen wurde.
Die breite Verwendung des kleinen Skapuliers ausserhalb der religiösen Orden beruht auf der Vision des Ordenspriors der Karmeliter, Simon Stock, welchem 1251 die Mutter Gottes erschien. Von dieser erhielt er ein kleines Skapulier mit der Verheissung (Versprechen), dass jeder, der ein solches Skapulier in der Stunde seines Todes tragen, vom Fegefeuer verschont bleiben werde.
In der Folge entstanden zahlreiche Laienbruderschaften zur Verehrung der Mutter Gottes vom Berg Karmel und des Heiligen Skapuliers. Das Stoffskapulier musste von einem Priester aufgelegt werden. In Ausnahmefällen wie etwa bei der Unverträglichkeit des Materials aufgrund einer Wollallergie konnte seit Papst Pius X. (1903–1914) anstelle des Skapuliers eine Skapuliermedaille wie das vorliegende Objekt getragen werden.
Ende 19. Jh./1. Hälfte 20. Jh.
H. 25, B. 18 mm
Aluminium, geprägt
T 19264h
Schlagwörter: Numismatik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Persönliche Accessoires, Religion katholisch, Brauchtum