Medaille: Religiöse Medaille mit hl. Antonius von Padua und Maria Magdalena, mit quergestellter Tragöse

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Vs.: Umschrift: «S - A .». Hüftbild des hl. Antonius von Padua mit Nimbus und Ordenstracht der Franziskaner, in der Linken Lilienzweig haltend, mit der Rechten das vor ihm auf einem Buch stehende Christuskind mit Strahlennimbus umfassend.
Rs.: Umschrift: «MARIA MAGDALENA.» Hüftbild der Maria Magdalena mit Nimbus und offenem Haar, vor kleinem Altar mit Kruzifix und Schädel betend, in der Rechten Salbgefäss.
Wurde als Anhänger an einer Kette getragen.

Der hl. Antonius von Padua und Maria Magdalena als Sünderin waren geschätzte Motive in der religiösen Kunst der Barockzeit. Antonius von Padua gehörte als Pestheiliger und Beschützer vor Viehseuchen zu den beliebtesten Heiligen im katholischen Volksglauben. Die verbreitete Darstellung mit dem Christuskind geht auf eine Vision des Heiligen zurück, während die Lilie seine Jungfräulichkeit bezeugt. Noch heute wird der Heilige bei der Suche nach vermissten Gegenständen von Gläubigen im Gebet angerufen. Die Figur der Maria Magdalena war vor allem in der bildenden Kunst der Barockzeit als Sinnbild der Büsserin verbreitet. Das offene wallende Haar verweist auf ein ausschweifendes Leben, während die Andacht vor Schädel und Kruzifix als Symbole des Opfertods Christi auf Gottergebenheit und Busse hindeuten. Das Salbgefäss in der Rechten bezieht sich auf das Lukasevangelium (Lk 7, 36–50), wonach Maria Magdalena die Füsse Christi gewaschen, mit ihren Haaren getrocknet und danach mit wohlriechendem Öl eingerieben haben soll.

Die unsignierte Medaille dürfte in Augsburg durch Johann Jakob Neuss (1664–1727) oder einem seiner Nachfolgern im 18. Jh. hergestellt worden sein.
Neuss, Jakob der Ältere (1664–1727), Medailleur, Stempelschneider, Augsburg
18. Jh.
L. 39 mm, D. 33 mm
Bronze, gegossen, versilbert
T 33473.6
Schlagwörter: Numismatik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Persönliche Accessoires, Religion katholisch, Brauchtum