Medaille: Religiöse Medaille mit hl. Ignatius von Loyola sowie Jesus- und Marienmonogramm, ausgegeben vom Jesuitenorden (Societas Jesu), mit quergestellter Tragöse und Ring

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Vs.: Umschrift: «S . IGN – ATIVS SOC . IESV F .», (SOC IESV F = SOCIETATIS IESV FVNDATOR) (Gründer des Jesuitenordens). Halbfigur des hl. Ignatius von Loyola in Ordenstracht der Jesuiten, in seinen Händen die Ordensregel, sein Blick schräg nach oben zum Jesus-Monogramm im Strahlenkranz gerichtet.
Rs.: Jesus- und Marienmonogramm «IMAS», ligiert, mit Kreuz verbunden, darunter flammendes Herz von Maria, durchbohrt mit zwei Pfeilen, in Strahlen- und Wolkenkranz.
Wurde als Anhänger an einer Kette getragen.

Die durch den baskischen Adeligen Ignatius von Loyola (1491–1556) mitbegründete Ordensgemeinschaft der Jesuiten (Societas Jesu) wurde 1540 durch Papst Paul III. anerkannt. Dank der Bildung und der streng hierarchisch gegliederten Struktur des Ordens war dieser eine wirksame strategische Bewegung der katholischen Gegenreformation. Besondere Aufmerksamkeit schenkten die Jesuiten der Mission in Lateinamerika und Fernost (China, Japan) sowie dem Bildungswesen in katholischen Gebieten, wo sie als Lehrer und Professoren an Schulen und Universitäten wirkten.

Zur katholischen Glaubenspraxis gehört die Verehrung des unbefleckten Herzens von Maria, das Reinheit, Heiligkeit und Vollkommenheit symbolisiert. Bezug nimmt diese Spiritualität auf die Worte des Evangelisten Lukas 2,19: «Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.» und Lukas 2,51: «Und er [Jesus] ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen gehorsam. Und seine Mutter [Maria] behielt alle diese Worte in ihrem Herzen.» Im 17. und 18. Jh. fand diese Form der Volksfrömmigkeit weite Verbreitung. Das Fest zu Ehren des Herzens von Maria wurde ab 1917 verbindlich auf den 22. August gelegt. Am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) wandelte die Kurie die Feier in einen nichtgebotenen Gedenktag, der nach freiem Ermessen des Priesters gefeiert werden kann, um. Heute wird der Gedenktag am Samstag nach dem Herz-Jesu-Freitag (dritter Samstag nach Pfingsten) zelebriert.
18. Jh.
L. 40, B. 24 mm
Messing, gegossen, versilbert
T 33473.7
Schlagwörter: Numismatik, Kunsthandwerk, Hauswirtschaft, Persönliche Accessoires, Religion katholisch, Brauchtum, Symbol