Münze: 1-Batzen-Stück des Kantons Luzern, geprägt in Luzern, vermutlich aus der Sammlung von Maria Walenta (1876–1961)

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Vs.: In Strichelkreis Umschrift: «CANTON (Rosette) LUCERN .». In Perlkreis Luzerner Wappen in unten spitz zulaufendem und oben geschwungen ausgebuchtetem Schild, zwischen Palmzweigen (Symbol des Siegs und Friedens), im Abschnitt die Jahreszahl «1813».
Rs.: In Strichelkreis die Angaben «1 / BATZEN / 10 / RAPPEN» in Lorbeerkranz (Symbol des Siegs und Ruhms).
1492 prägte der Stand Bern erstmals Batzen, eine Silbermünze für den täglichen Gebrauch, der vor allem in der Westschweiz, in Süddeutschland, Österreich und Oberitalien verbreitet war. Im 17. Jh. wurde diese Währung aus einer Legierung mit Kupfer und Silber hergestellt, wobei der Silberanteil unter 50 % lag. Sie war in der Schweiz bis 1850 in Umlauf. 1 Batzen entsprach einem Wert von 10 Rappen.

Maria Walenta (1876–1961) wurde im tschechischen Graslitz geboren und kam um 1903 zu ihrem Bruder Rudolf (1875–1933) nach Frauenfeld, der hier bereits seit 1893 bei der Instrumentenbauerin Marie Wolf arbeitete. Maria Walenta führte wohl den Haushalt Wolf, in welchem auch ihr Bruder lebte. Marie Wolf vermachte 1934 per Testament ihr Haus an der Thundorfstrasse Maria Walenta zur Nutzniessung bis zu ihrem Tod. Nach dem Willen der Testatorin sollte dieses Objekt nach dem Tod der Begünstigten an die Bürgergemeinde Frauenfeld übergehen, wobei der Erlös aus dem späteren Verkauf der Liegenschaft für einen Musikpavillon sowie für einen Springbrunnen im Stadtpark Burstel bestimmt war. Das Legat wurde als «Fräulein Marie Wolf und Herrn Rudolf Walenta-Fonds» bezeichnet.
Maria Walenta vermachte ihrerseits dem Historischen Museum Thurgau eine reichhaltige Münz- und Papiergeldsammlung (vor allem Notgeld um 1920, Banknoten, Gutscheine und Marken aus Papier) sowie einige Antiquitäten. Wer die Münzen erworben hat – Maria Walenta, ihr Bruder oder die Familie Wolf –, bleibt unklar.
1813
D. 23.4 mm
Billon, Prägung
T 36075
Jean-Paul Divo, Edwin Tobler, Die Münzen der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert, Zürich 1967, Nr. 66.
Schlagwörter: Numismatik, Staatliche Institutionen, Heraldik, Symbol, Botanik