Münze: 10-Dinar-Stück des Königreichs Serbien, geprägt in Wien zur Zeit von König Milan I. Obrenović (1882–1889), aus dem Nachlass von Karl Asmund Kappeler (1844–1924), Kaufmann in Kolumbien

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Vs.: Umschrift in kyrillischen Buchstaben «МИЛАН I
КРАЉ СРБИЈЕ» (Milan I. König von Serbien). In Strichelkreis Kopf nach rechts, darunter «A . SCHARFF».
Rs.: In Strichelkreis bekrönte mehrzeilige Inschrift «10» / (in kyrillischen Buchstaben «ДИНАРА» (DINARA) (Dinar) / «1882» in unten mit Band mit Schleife gebundenem Lorbeer- und Eichenkranz (Symbole des Siegs und Ruhms sowie der Stärke, Treue und Einheit), darunter Münzstättenzeichen «V» für Wien.
Seit dem 14. Jh. war Serbien Teil des Osmanischen Reichs. 1867 verliessen die letzten türkischen Truppen das Land, dessen Unabhängigkeit die europäischen Mächte 1878 auf dem Berliner Kongress anerkannten. 1882 wurde das Königreich Serbien ausgerufen und Milan I. Obrenović, der vormalige serbische Fürst Milan Obrenović IV., zum ersten Regenten der Monarchie erhoben. Dieses Stück kam im Jahr seiner Inthronisierung in Umlauf. Einzig zwei Goldmünzentypen wurden zu Ehren von Milan I. ausgegeben, und zwar ausschliesslich im Jahr 1882.

Der in Frauenfeld geborene und in St. Gallen zum Kaufmann ausgebildete Kappeler sammelte während seines beruflichen Aufenthalts in Südamerika (um 1876–1891) einen umfangreichen Bestand an wertvollen Münzen. 1897 zog er sich aus dem Geschäftsleben zurück und unternahm ausgiebige Reisen durch Europa, von welchen er Souvenirs mitbrachte. Münzsammlung und Reiseandenken vermachte er testamentarisch dem Historischen Verein des Kantons Thurgau.
Scharff, Anton (1845–1903), Medailleur, Münzmeister
1882
D. 19 mm
Gold, Prägung
T 6718
Archiv Historisches Museum Thurgau, Akten Historisches Museum 03.17.02, Inventar Sammlung Kappeler (unpaginiert), S. 21.

Chester L. Krause, Clifford Mishler, Standard Catalog of World Coins 1801–1900, Iola 2001, Nr. 16.
Schlagwörter: Numismatik, Herrschaft, Porträt, Symbol