Münze: 10-Lire-Stück des Königreichs Italien, geprägt in Turin zur Zeit von König Vittorio Emanuele II. (1861–1878), aus dem Nachlass von Karl Asmund Kappeler (1844–1924), Kaufmann in Kolumbien

zurück

Vs.: Umschrift: «VITTORIO EMANUELE II». In Perl- und Linienkreis Kopfporträt des Italienischen Königs nach links, darunter «FERRARIS / 1863».
Rs.: Umschrift: «REGNO – D'ITALIA». In Perl- und Linienkreis bekrönter savoyischer Wappenschild, umgeben von der Ordenskette des Annunziaten-Ordens, zwischen Lorbeerzweigen (Symbole des Ruhms und Siegs), darunter «T – L . 10 – BN», (T = Münzstätte Turin, L.10 = Wertangabe, BN = Banca Nazionale).
Vittorio Emanuele Maria Alberto Eugenio Ferdinando Tommaso di Savoia (1820–1878), König von Sardinien-Piemont, kam 1861 als erster König des vereinigten Italien unter dem Namen Vittorio Emanuele II. auf den Thron.

1362 von Graf Amedeus VI. von Savoyen (1343–1383) gestiftet, entwickelte sich der Annunziaten-Orden schnell zum prestigeträchtigen Hausorden (Zusammenschluss von Adligen nach Ordensstatuten) des savoyischen Herrscherhauses. 1861 wurde Vittorio Emanuelle II. aus dem Haus Savoyen König von Italien und damit der Annunziaten-Orden zur höchsten Auszeichnung des neugeschaffenen Königreichs. 1951 von der Italienischen Republik abgeschafft, wird das staatliche Ehrenzeichen heute als dynastischer Orden vom Oberhaupt der Familie Savoyen, dem ehemaligen Herrscherhaus, privat verliehen. Das Kleinod (Ordenszeichen) an der Collane (Ordenskette) zeigt die namengebende Verkündigungsszene aus dem Neuen Testament.

Kappeler legte während seines beruflichen Aufenthalts in Südamerika (um 1876–1891) eine wertvolle, umfangreiche Münzsammlung an. 1897 zog er sich aus dem Geschäftsleben zurück und unternahm ausgiebige Reisen durch Europa, von welchen er Souvenirs mit nach Hause brachte. Münzsammlung und Reiseandenken vermachte er testamentarisch dem Historischen Verein Thurgau.
1863
D. 18.7 mm
Gold, Prägung
T 6753
Archiv Historisches Museum Thurgau, Akten Historisches Museum 03.17.02, Inventar Sammlung Kappeler (unpaginiert), S. 54.

Albert Niederer, Die Lateinische Münzunion, Katalog sämtlicher Münzen der 5 Unionsstaaten mit gesetzlicher Gültigkeit in der Schweiz von 1852–1927, Hilterfingen 1976, Nr. 218.
Schlagwörter: Numismatik, Herrschaft, Porträt, Heraldik, Symbol, Botanik