Münze: 2.5-Dollar-Stück der Vereinigten Staaten von Amerika (USA), geprägt in Philadelphia, aus dem Nachlass von Karl Asmund Kappeler (1844–1924), Kaufmann in Kolumbien

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Vs.: In Strichel- und Linienkreis ein weiblicher Kopf nach links, Profil nach dem griechischen Ideal mit Stirn- und Nasenbein in gerader Linie und kleinem gerundeten Kinn, mit Diadem mit Inschrift «LIBERTY», umgeben von 13 Sternen, darunter «1906».
Rs.: Umschrift: «. UNITED – STATES OF – AMERICA .». In Perl- und Linienkreis heraldische Darstellung in Anlehnung an das Dienstsiegel (Hoheitszeichen) der Vereinigten Staaten von Amerika mit Wappenschild (tingierte sieben weisse und sechs rote vertikale Streifen) auf Brust eines Adlers, dessen Kopf nach links gerichtet, in der linken Kralle einen Olivenzweig (Symbol des Friedens), in der Rechten drei Pfeile (Symbol des Kampfes) haltend, darunter die Wertangabe «2 1/2 D .».
Die US-amerikanischen Goldmünzen, die ab 1795 geprägt wurden, zeigen fast alle auf der Rückseite einen Adler, weshalb sie die Bezeichnung «Eagle» erhielten, wobei die 10-Dollar-Münze einem Eagle entsprach. Das 2.5-Dollar-Stück, wie das vorliegende Exemplar, galt daher als Quarter Eagle. Diese wurde bis 1929 geprägt und war wie alle US-amerikanischen Goldmünzen bis 1933/34 im Umlauf. Die 13 Sterne auf der Vorderseite, welche die Freiheitsgöttin Liberty umrahmen, sowie die 13 vertikalen Streifen im Wappen auf der Rückseite stehen für die 13 ursprünglich englischen Kolonien Virginia, New Hampshire, Rhode Island, Massachusetts, Maryland, Connecticut, North Carolina, South Carolina, Delaware, New Jersey, New York, Pennsylvania und Georgia. Diese Staaten erklärten 1776 ihre Unabhängigkeit von Grossbritannien und riefen die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) aus.

Die junge Republik übernahm den Adler als Wappentier, der auch auf europäischen Münzen weit verbreitet war und seit der Antike ein Symbol der Stärke ist. Der bewusste Rückgriff jedoch auf den amerikanischen Weisskopfseeadler als Vertreter der einheimischen Fauna zeugt vom Selbstbewusstsein der neuen Republik, welche sich dadurch von der Symbolsprache der Alten Welt (Europa) abhob.

Kappeler legte während seines beruflichen Aufenthalts in Südamerika (um 1876–1891) eine wertvolle, umfangreiche Münzsammlung an. 1897 zog er sich aus dem Geschäftsleben zurück und unternahm ausgiebige Reisen durch Europa, von welchen er Souvenirs mit nach Hause brachte. Münzsammlung und Reiseandenken vermachte er testamentarisch dem Historischen Verein des Kantons Thurgau.
1906
D. 17.9 mm
Gold, Prägung
T 6835
Archiv Historisches Museum Thurgau, Akten Historisches Museum 03.17.02, Inventar Sammlung Kappeler (unpaginiert), S. 7.

Chester L. Krause, Clifford Mishler, Standard Catalog of World Coins 1901–Present, Iola 2002, Nr. 72.
Schlagwörter: Numismatik, Staatliche Institutionen, Allegorie, Heraldik, Symbol, Tier