Münze: Denar der Römischen Republik, sogenannter Serratus, geprägt in Rom

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Vs.: In Perlkreis der Kopf des höchsten römischen Gottes, des Wettergottes Jupiter, mit Lorbeerkranz (Symbol des Sieges und Ruhmes) nach links, daneben die Kontrollmarke «D .».
Rs.: Jupiter mit Zepter (Symbol für die Herrschaft) und seinem Attribut (Blitzbündel) in Quadriga (Wagen, der von vier Pferden gezogen wurde) nach rechts, darunter «L. SCIP . ASIA[G .]» (Lucius Scipio Asiagenus).
Die Münze entstand im Andenken an den ruhmreichen Feldherr Lucius Cornelius Scipio Asiaticus (3. Jh. v. Chr.–nach187 v. Chr.), der den Seleukidenkönig im Römisch-Syrischen Krieg (192–188 v. Chr.) in Kleinasien besiegte. Sein Beiname Asiaticus bzw. Asiagenus bezieht sich auf seinen Sieg im Osten des Römischen Reiches.

Die auf der Vorderseite hinter dem Kopf des Jupiters erscheinende Kontrollmarke in der Form des Buchstabens «D» diente dazu, die einzelnen Münzemissionen (Ausprägungseinheit) der gleichen Münzserie (einheitliches Münzbild) zu unterscheiden und bei Beanstandungen der Münzen (z.B. zu tiefer Edelmetallgehalt) einer bestimmten Emission den Verantwortlichen zu eruieren.

Ein «denarius serratus» ist eine gezackte Silbermünze aus der Zeit der späten Römischen Republik (2.–1. Jh. v. Chr.). Die Schrötlinge (Münzplättchen vor der Prägung) wurden bereits vor der Prägung mit gezacktem Rand hergestellt. Vielleicht wollte man auf diese Weise belegen, dass die Münzen nicht gefüttert waren, also im Kern aus unedlem Metall bestanden. Allerdings waren auch «gefütterte» Serrati in Umlauf.
Eine andere Erklärung für den gezackten Rand war womöglich der Befund, dass sich bei der Prägung des Schrötlings bis weit ins Münzbild reichende Randrisse bilden konnten, was die Zackenform der Münze verhinderte.
106 v. Chr.
D. 19 mm
Silber, Prägung
T 8093
Michael H. Crawford, Roman Republican Coinage, Cambridge 1974, Nr. 311/1a (Münzmeister L. SCIP. ASIAG).
Schlagwörter: Numismatik, Herrschaft, Mythologie, Symbol, Tier