Münze: Denar des römischen Kaiserreichs, geprägt in Rom zur Zeit von Kaiser Antoninus Pius (138–161 n. Chr.)

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Vs.: Umschrift: «ANTONINVS AVG – PIVS P P IMP II» (Antoninus Augustus Pius, Pater Patriae, Imperator Secundum). In Linienkreis Kopfporträt nach rechts.
Rs.: Umschrift: «TR POT [XIX CO]S IIII» (Tribunicia Potestate Undevicesima Consul Quartum [zum 4. Mal Konsul]). In Perlkreis sitzende Ceres, Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit, nach links, links neben ihr zwei Ähren, mit der Rechten eine Fackel (Hinweis auf die Sonnenhitze während der Ernte) haltend, auf einer Bodenlinie.
Die Regierungszeit von Kaiser Antoninus Pius, die er 138 n. Chr. im Alter von 51 antrat, gilt als Ära des Wohlstands und Friedens für das Römische Reich. Für diese Qualitäten steht auch die Darstellung auf der Rückseite der Münze, welche die Göttin Ceres zeigt, die für fruchtbare und friedvolle Zeiten sowie für eine gesicherte Getreideversorgung des Volkes sorgt.
Kaiser Antoninus Pius galt als sparsam und zugleich als einer der reichsten Männer seiner Zeit. Die unter ihm geprägten Denare sind vielfach oval, unregelmässig geformt und knapp an Material.

Das antike Exemplar war im Besitz der Kantonsschule Frauenfeld, die 1853 eröffnet wurde und im 19. Jh. eine Sammlung pflegte, die neben botanischen, zoologischen und ethnografischen auch numismatische Stücke umfasste. Letztere kuratierte der Kantonsschullehrer Josef Büchi (1849–1921), Altphilologe, Althistoriker und Aktuar des Historischen Vereins des Kantons Thurgau, der die Münzensammlung inventarisierte und dazu den ersten Münzkatalog verfasste, in welchem um die 200 Einzelstücke neben der summarischen Registrierung der 155 im Schaarenwald bei Schlatt ausgegrabenen Exemplare beschrieben sind.
155–156 n. Chr.
D. 16.9 mm
Silber, Prägung
T 34634
Josef Büchi, Münzinventar, 1893?, S. 14, Nr. 37.27.

Gustav Büeler, Joseph Büchi (Nachruf) (Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 60), 1921, S. 92–94.

Harold Mattingly, Edward Allen Sydenham, Antoninus Pius to Commodus (The Roman Imperial Coinage, Bd. 3), London 1930, Nr. 248.
Schlagwörter: Numismatik, Herrschaft, Porträt, Symbol, Mythologie