Münze: Dicken von Stadt und Amt Zug, geprägt in Zug, vielleicht aus dem Fund von Wagerswil

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Vs.: Zwischen äusserem Kreis in Form einer gedrehten Schnur und innerem Gerstenkornkreis Umschrift: «. MON . NO . TVGI – [Zuger Wappen] – SAN . OSW . 161Z .» (MONETA NOVA TVGIENSIS SANCTUS OSWALDUS) (Neue Zuger Münze, hl. Oswald). In Linienkreis Hüftstück des hl. Oswald im Harnisch nach rechts, ein geschultertes Zepter mit der Rechten (Symbol für die weltliche Herrschaft) und den Becher mit dem Raben in der Linken haltend, darunter Wappen. Die Krone und der Nimbus des Heiligen ragen in den Kreisring mit der Umschrift hinein.
Rs.: Zwischen äusserem Kreis in Form einer gedrehten Schnur und innerem Gerstenkornkreis Umschrift: «(Rosette) . CVM . HIS . QVI . OD .PACE . ERAM . PACI .» (CUM HIS QUI ODERUNT PACEM ERAM PACIFICUS, Psalm 120, Vers 6) (Mit denen, die den Frieden hassen, war ich friedlich). In Strichelkreis nimbierter Doppeladler, zwischen den beiden Adlerköpfen Kreuz.
Der hl. Oswald (um 604–642) war von 634 bis zu seinem Tod König des Königreichs Northumbria (ENG). Die Legende berichtet, dass bei Oswalds Krönung das Salböl fehlte. Ein Rabe rettete die Zeremonie, indem er das kostbare Öl in einem Gefäss heranflog. Ein weiterer Rabe soll einen Ring gebracht haben. Eine weitere Überlieferung besagt, dass ein sprechender Rabe vom heiratswilligen Oswald zu einer Prinzessin geschickt wurde, da ihr Vater jeden Bewerber umbringen liess. Da Oswald im Kampf gegen das letzte heidnische Reich der Angelsachsen starb, gilt er als Märtyrer und wird als Heiliger verehrt. Unmittelbar nach seinem Tod wurde über Wunder an seinem Todesort berichtet.

Gemäss der Darstellung in den Thurgauischen Beiträgen zur Geschichte wurde die Münze in Wagerswil vermutlich von einem Schreiner gefunden, der sie zusammen mit elf weiteren Münzen eingelassen im Holz einer alten Truhe entdeckte.
Weissenbach, Caspar (um 1563–1639), Zuger Münzmeister und Geldhändler
1612
D. 30.7 mm
Silber, Prägung
T 36523
Gustav Büeler, Ausgrabungen und Funde im Kanton Thurgau (Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 53), 1913, S. 103–109, bes. S. 109.

Jean-Paul Divo, Edwin Tobler, Die Münzen der Schweiz im 17. Jahrhundert, Zürich 1987, Nr. 1242.

Peter Hoppe, «Moneta Nova Tugiensis – das ist zu Teutsch: Neue Zuger-Müntz», Geld und Geldumlauf im alten Zug, Das Staatsarchiv erzählt (16) in: Personalziitig 23–02, 24–25.
Schlagwörter: Numismatik, Herrschaft, Heraldik, Religion, Tier