Münze: Fälschung eines 5-Franken-Stücks der Schweizerischen Eidgenossenschaft, vermeintlich geprägt in Bern, aus der Sammlung von Josef Sager (1905–1964)

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Vs.: Umschrift: «CONFOEDERATIO HELVETICA». In Perl- und Linienkreis Büste eines Alphirten in einem Schlupfhemd mit Kapuze (Sennechutteli mit angenähter Heukappe), das Gesicht nach rechts. Einhieb zur Prüfung des Metallgehalts.
Rs.: In Perl- und Linienkreis Schweizer Wappen zwischen Edelweiss- und Alpenrosenzweig (Alpenblume, Symbol für die Alpen bzw. die Schweiz als Alpenland), darüber Wertangabe «5 FR», darunter Jahreszahl «1931» und «B» für die Initiale des Entwerfers.
Falschmünzen, die aus einem minderwertigen Metall bestanden, wurden mit einer dünnen Silber- oder Goldschicht überzogen, um einen höheren Wert des Geldstücks vorzutäuschen. Die Beschichtung aus einem Edelmetall wird als Plattierung bezeichnet. Bestand der Verdacht einer Fälschung, wurde das Material der Münze mittels Prüfhieb untersucht, d.h. der Kontrolleur schlug eine Spitze in das zu prüfende Stück, um das Kernmetall der Münze zu erkennen. Dieses Vorgehen, das die Münze zwar verunstaltete, aber nicht entwertete, war nötig, da sich das Gewicht einer Fälschung oftmals nicht vom Original unterschied.

Die Münze gehörte zur Sammlung von Josef Sager (1905–1964), einem Lehrer und Autodidakten aus Münchwilen. Seit den 1930er-Jahren galt Sager in der Ostschweiz als Fachmann für Numismatik. Selbst Münzsammler, erwarb er mehrere Hortfunde auf dem Gebiet der Ostschweiz und bot sich zudem als Gutachter für numismatische Sammlungen an (z.B. in der Stiftsbibliothek St. Gallen).
Die Münzen und Medaillen von Josef Sager bilden in der Museumssammlung ein Konvolut aus über 600 Exemplaren. Alle Stücke wurden Josef Sager, seinen Erben oder nachfolgenden Besitzern abgekauft.

Burkhard, Paul (1888–1964), Bildhauer, Zeichner
1931–1964
D. 31.2 mm
«Silber», Guss
T 37807
Jean-Paul Divo, Edwin Tobler, Die Münzen der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert, Zürich 1967, Nr. 301 (Typ).

Tobias Scheidegger, Mythos Edelweiss, Zur Kulturgeschichte eines alpinen Symbols, Eine Dokumentation, recherchiert und verfasst im Auftrag der Botanischen Gärten Zürich und Genf, 2008. https://www.isek.uzh.ch/dam/jcr:00000000-1d25-814c-ffff-ffffdedb53f5/MythosEdelweiss.pdf, aufgerufen am 06.01.2024.
Schlagwörter: Numismatik, Staatliche Institutionen, Heraldik, Symbol, Botanik